Bluestone Co - s/t




Stil (Spielzeit): Südstaatenrock (38:01)
Label/Vertrieb (VÖ): Bigstone Records (20.12.2006)
Bewertung: 6/10
Die Mitglieder der japanischen Band BLUESTONE COMPANY oder kurz BLUESTONE CO können auf eine langjährige Karriere in verschiedenen Bands zurück blicken. Unter dem Namen SAVUY TRUFFLE konnten die Bluesmen aus dem Land der aufgehenden Sonne einige Erfolge feiern, doch nach dem Ausstieg von Sänger Monji Kadowaki im Herbst 2004 sah es für die Zukunft der Band nicht gut aus. Mit neuem Namen und dem texanischen Gitarristen Chris Duarte als Gastsänger und Gitarrist präsentieren die vier Jungs ihr neues Album.

Stilistisch bewegen sich die Japaner zwischen Bluesrock der Marke B.B. King, Südstaatenrock à la MOLLY HATCHET mit einer Priese Latinrock wie man ihn von SANTANA kennt. Das klingt zwar nach einem ziemlichen Einfluss-Overkill, ergibt aber eine angenehme Mischung. Und angenehm ist vielleicht genau das Wort, mit dem sich das Album am besten beschreiben lässt und gleichzeitig das größte Problem. BLUESTONE CO kann man schmerzfrei bei praktisch jeder Gelegenheit laufen lassen. Sei es nun eine Party oder eine Spieleabend mit freunden und selbst beim Kaffeetrinken mit Oma und Opa dürfte sich niemand an der Musik stören. Um aber wirklich unter die Haut zu gehen, fehlt es dem Quartett schicht und einfach an Cohones. Was hier einfach fehlt ist der Geschmack von blutigen Steaks und schwarz gebranntem Whiskey, der Südstaatenrock einfach ausmacht. Technisch gibt es dagegen nichts zu meckern. Besonders die Kombination der beiden Gitarren von Toshihiro Sumitono und Chris Duarte schafft einige Momente und durch den intensiven Percussioneinsatz (immerhin hat man mit Taro Takagi einen ständigen Percussionisten in der Besetzung) so sorgt für rhythmische Feinheiten, die gerade in den latin-lastigen Stücken auffallen.

Es ist sicher nicht leicht, nach einer gravierenden Besetzungsumbildung und vor allem ohne einen festen Frontmann den Schritt in die Zukunft zu gehen und wenn man diese schwierigen Umstände bedenkt, haben BLUESTONE gute Arbeit geleistet. Wenn es jetzt noch gelingt einen Sänger zu finden, der die nötige Portion Dreck zum Sound beisteuert, könnte gelingen, was man kaum erwarten würde: Authentischer Südstaatenrock aus dem fernen Osten.

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