Und genau an dieser Stelle kommen auch ROOSTER BURNS & THE STETSON REVOLTING vom Niederrhein ins Spiel. Selbst ohne meine Einleitung hätte man vermutlich anhand des Namens schon grob erkennen können, wohin die Reise hier hingeht: dreckiger Country, der nach versoffenen Cowboys klingt – die heutzutage eben keine Cowboyhüte, sondern Iros tragen würden. Da gibt es einen Upright Bass, E-Gitarren, Banjos, Mandolinen, Akkordeon, eine Steel-Guitar undundund, um den authentischen Sound hinzubekommen. Und mit diesen Instrumenten werden dann Songs von STEPPENWOLF (haben STEVE N SEAGULLS auch schon gemacht), AGAINST ME!, METALLICA, BEASTY BOYS und anderen verwurstet. Und das gar nicht mal so schlecht.
Aber da dieses Prinzip jetzt auch nicht wirklich neu ist, hauen mich die Songs nicht zwangsläufig immer vom Hocker. Ist alles ganz cool gemacht, aber so der letzte Funken Wahnsinn fehlt leider immer. Allerdings hat mich die Mariachi-Version von FUGAZIs „Waiting Room“ ziemlich überrascht und mich auch sehr zum Lachen gebracht, als ich den Song endlich erkannt hatte. Ansonsten rollt „Tales From The Pony Park“ relativ gemächlich, mit einem Schmunzeln auf den Lippen vor sich hin. Die Songs sind alle ganz cool – aber viel mehr auch nicht.
Wie auch bei anderen Bands des Genres bieten ROOSTER & THE STETSON REVOLTING den meisten Spaß beim ersten Hördurchgang, wenn man die Songs noch identifizieren muss und den ein oder anderen „Aha-Moment“ hat. Ansonsten läuft die Platte extrem gut nebenbei durch oder auch mehr im Vordergrund, wenn man sich nach Lagerfeueratmosphäre sehnt.