Mojo Gurus - Hot Damn (Re-Release)

mojogurus_hotdamn

Stil (Spielzeit): Southern Rock (36:13)
Label/Vertrieb (VÖ): True North/Alive (2009)
Bewertung: 6,5/10

Links: www.mojogurus.com
www.myspace.com/mojogurus
Die MOJO GURUS sind eigentlich alte Bekannte. Zumindest die ursprüngliche Besetzung war fast vollständig in der Glam-Combo ROXX GANG involviert und erarbeitete sich da zumindest genreintern einige Achtungserfolge. Unter neuem Namen schlug man vollkommen andere Pfade ein und veröffentlichte mit „Hot Damn" im Jahr 2003 bereits die dritte Scheibe in Eigenregie.

Stilistisch bewegte man sich seinerzeit noch tief in den 60er Jahren. Das Pendel schlägt mal in Richtung Rockabilly, mal Richtung Country-Rock aus, und gelegentlich lassen auch Rock N'Roll Urväter wie JERRY LEE LEWIS und nicht zuletzt die ROLLING STONES grüßen.
Dabei eröffnen die Jungs das Album sogar mit einem Song ihrer alten Band, auch wenn „Race With The Devil" im Rockabilly-Gewand mit dem alten Sleaze-Sound aber so gar nichts mehr gemein hat. Danach wird es zunächst mal britisch, denn „You'd Have To Tie Me Up To Tie Me Down" und „Spoonfull" wecken Assoziationen an die Stones, wenn auch aus unterschiedlichen Phasen.
Gelegentlich erinnern die MOJO GURUS mit abgehackten Riffs mit Wave- oder (frühem) Punk-Touch auch an die unselige Masse an „The"-Bands, ohne sich allerdings auf die Stmpfheit dieser Drei-Akkord-Akkrobaten herab zu lassen, nur um danach bei „Bumble Bee" in einen Surf-Rock einzusteigen der sich, fetter produziert, auch im Soundtrack eines Tarantino-Film gut machen würde.
Die Produktion ist dann auch vielleicht das größte Manko des Albums. Nicht nur die Songs sind retro, die Produktion ist auch einfach nicht mehr zeitgemäß und klingt einfach nicht voll und ausgewogen genug. Mancher mag das authentisch nennen, mir ist es zu altmodisch.

Auf „Hot Damn" wagen sich die MOJO GURUS erst zum zweiten mal über die volle Distanz, wenn man das bei einer guten halben Stunde so sagen kann, und sind dabei besser, je dreckiger sie klingen. Entsprechen sind das JERRY LEE LEWIS-mäßige „Two Too Much" und der Südstaaten-Rocker „Black Cat Blues" meine Favoriten, wobei besonders der erste zu undifferenziert produziert wurde. Reinhören, wenn man es mal in die Finger bekommt, ist angesagt.