Tracer - Spaces In Between

tracer spaces in between cover

Stil (Spielzeit): Stoner Rock (52:39)
Label/Vertrieb (VÖ): Cool Green Recordings / Rough Trade (30.09.11)
Bewertung: 6 /10

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Australien: Weites Land, Koalabären, Meer, Surferboys, Staub und Wüste sind meine ersten Assoziationen mit diesem Land. Musikalisch fallen mir da spontan AC/DC, KYLIE MINOUGE, MIDNIGHT OIL, SILVERCHAIR, WOLFMOTHER und INXS ein. So richtig die innovative Bombenbands kommen mir da also leider nicht spontan in den Sinn.

Jetzt liegt mir aber „Spaces In Between" der drei Australier TRACER vor, eine Hoffnung auf mehr aus Down-Under.

Festzuhalten ist auf jeden Fall, dass sich TRACER mit ihrem Zweitwerk bereits auf sehr hohem Niveau bewegen. Angefangen vom Artwork des Cover, über die richtig fette Produktion bis hin zu Instrumentenbeherrschung und Gesang. Das hört sich alles schon nach einer routinierten Band mit viel Erfahrung an.

Die Stimme des Sängers hat einige grungige Anleihen (womit wir die Parallele zu SILVERCHAIR haben), transportiert aber keinen deprimierten Leidensdruck sondern eine überraschend selbstbewusste Professionalität. Die Reibeisenstimme von Sänger Michael Brown klingt wie ordentlich mit Whiskey und Zigaretten geschmiert. Man hat aber nicht den Eindruck, dass er sich besonders dafür anstrengen müsste, sondern die Stimme von Natur aus so angenehm „dirty" klingt. Ähnlich wie bei ihren Landsmännern von WOLFMOTHER hat man den Eindruck die Stimme sei schon Jahre am Markt platziert und keine Neuheit.

Um die Brücke zur staubigen Wüste zu schlagen: TRACER spielen hochwertigen Stoner Rock und würden in der Jukebox im Titty Twister (From Dusk Till Dawn) sicher nicht auffallen. Die Riffs sind einfach nur als cool und abgeklärt zu bezeichnen, besonders beeindruckend ist der Song „Louder Than This". Wirklich ganz großes Wüstenkino und die QUEENS OF THE STONE AGEartigen Chöre geben dem Werk noch eine besondere Note.

Irgendwie habe ich aber die Befürchtung, dass die Band einige Jahre zu spät dran ist und wahrscheinlich in der Wüste des Stone Rock keinen Anker finden wird. Der Sound ist einwandfrei, aber nicht wirklich einzigartig genug um sie anderen Bands vorzuziehen. Musikalische Umsetzung und Produktion sind nicht zu kritisieren, aber mir scheint da zu wenig TRACER durch. Womit wir den Gegensatz zur „Wir klingen immer zu 100% nach unserem eigenen Stil Band" AC/DC haben! Mich hätte mehr interessiert, was da unter der Megaproduktion von TRACER steckt, "Down-Under" sozusagen...

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