Orange Goblin – A Eulogy for the Damned

OGoblin Eulogy Cover Press Hi Res

Stil (Spielzeit): Stoner Rock (50:51)
Label/Vertrieb (VÖ): Candlelight Records (24.02.12)
Bewertung: 7,5 / 10

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ORANGE GOBLIN sind seit 1995 aktiv, und mit „A Eulogy For The Damned" schicken die Briten schon ihr sechstes Album an den Start. Als ihre großen Vorbilder nennt die Band BLACK SABBATH und verkündet stolz auf ihrer Website, dass ihr Album am 13.02 erscheint, ebenso wie 1970 das Debüt von BLACK SABBATH am 13.02 erschien. Nur blöd, dass die VÖ dann verschoben wurde, aber der Versuch war nett. Der Verweis BLACK SABBATH ist damit schon mal gesetzt und wird natürlich im Verlauf der mehrfachen Albumdurchläufe geprüft.

Um ORANGE GOBLIN kurz zu umreißen: Riffs, Riffs und nochmals Riffs, viel WahWah und eine sehr markante, tolle Stimme. Seit 2000 spielt die Band mit deutlich mehr Hard Rock Anleihen und hat dadurch einen extrem lockeren, coolen Style. Sänger Ben Ward hat das, was man guten Gewissens als „Reibeisenstimme" bezeichnen kann. Abgebrüht, kratzig und durch die Konstanz in den tiefen Tönen auch problemlos im Goth Bereich einsetzbar. Als besonders intensiv fällt, für diese Genre sowieso unabdingbar, der Bass auf.

Mitsing- Refrains sind allerdings nicht gerade die Stärke der Band, die Wiedererkennung kommt über die Riffs und die schwirren noch lange im Kopf nach. Am besten gefallen mir die Songs, bei denen die Band mit starkem Tempo startet und dann erst die Songs entschleunigt, um dann wieder wilde Fahrt aufzunehmen. Wenn dann noch die wahnwitzige Orgel dazustößt, sind die Songs perfekt.

„The Fog" startet mit einem Dampfer-Gruß, Schlagzeuger Christ Turner und Bassist Martyn Millard tragen den Songanfang komplett alleine, und zum ersten Mal klingt die Band auch wirklich wie BLACK SABBATH. „The Fog" nimmt Geschwindigkeit auf, ohne hektisch zu werden und begeistert mit einem Megaoutro: Die Band haut uns Death Metal-artige Riffs um die Ohren, und plötzlich kann man zu ORANGE GOBLIN sogar moshen.

Der Song „Acid Trial" spaziert erst mit spitzen Schuhen über die Pfützen, bevor er dann nach ca. 30 Sekunden schön ordentlich im Schlamm versinkt und dort entspannt vor sich hinblubbert. Auch wenn die Band eindeutig im Stoner Rock einzuordnen ist, hier glänzen Black Metal Anleihen durch und machen den Song interessant.

Die Platte glänzt mit mehren Hits und erinnert in den besten Momenten an QUEENS OF THE STONE AGE, wie beim Titelsong „A Eulogy For The Damned".

Warum diese Band noch keine Massen erreicht, ist schwer zu beantworten. Es gibt im Leben einfach zu wenige Gelegenheiten für Stoner Rock, wenn man nicht gerade Besitzer oder regelmäßiger Besucher von Billardkneipe oder Striplokal abseits vom Highway ist. Für die Metalgemeinde haben diese Bands zu wenig Moshpotential und für echte Kerle und echte Mädels gibt es dann eher andere Genres. Aber ORANGE GOBLIN sind auf jeden Fall auf einer Stufe mit den ganz Großen im Stoner Rock, und wer FU MANCHU mag, kann hier nichts wirklich falsch machen.  

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