Stil (Spielzeit): Metal, Prog, Sludge, Doom, Stoner (42:49)
Label/Vertrieb (VÖ): Pelagic / Cargo (12.10.12)
Bewertung: 7,5 / 10
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Ich kann kaum glauben, dass EARTHSHIP tatsächlich eine deutsche Band sind. Ich kann auch kaum glauben, dass es nur ein Trio ist. Ich kann allerdings ganz gut glauben, dass hier früher mal Robin Staps von THE OCEAN mitgespielt hat. Zwar hat er die Band wieder verlassen und somit ist sie auf Album Nummer zwei zum Trio geschrumpft, aber diese Mischung aus Moderne, Prog, Metal und gleichzeitiger Besinnung auf Traditionen und dem dazugehörigen knarzigen Sound lässt schon ein wenig auf Pelagic Records schließen.
Vor allem schon deswegen, weil EARTHSHIP nicht wirklich wie viele der anderen Bands klingen. Sie haben Metal dabei, Doom, Sludge, 70s Rock, Stoner undundund. Mir fallen CROWBAR, MASTODON, THE OCEAN und BARONESS ein, aber ganz richtig beschreibe ich ihren Sound damit auch nicht. Mal gehen sie ab und breaken, was das Zeug hält, mal gehen mit ihnen die 70er durch und es kommt zu abgefahrenem Cleangesang, mal riffen sie sich halb zu Tode und mal setzt es Klimperparts. Was für eine Mischung!
Allerdings muss ich auch gestehen, dass ich noch mehr aus der 70er-Abteilung hätte vertragen können, weil das die Momente sind, in denen die Berliner wirklich abgefahren klingen. Klar gefallen mir auch die wüstenbodentrockenen Riffs und die Metalmomente, aber am aufsehenerregensten sind die beiden Herren und die Dame, wenn sie voll in die Prog-Ecke gehen.
Ich verspüre zwar eine gewisse Begeisterung bei diesem Riffgewitter, habe aber immer das Gefühl, dass hier noch mehr gehen würde. Vielleicht ab und zu mal etwas mehr Geschwindigkeit, hier und dort mal eine Gesangsmelodie mehr, dann noch tiefere Ausritte in die proggigen 70er und damit verbunden auch noch ein etwas anderer Klangkosmos. EARTHSHIP sind auf jeden Fall eine Band, die man sich merken sollte. Da ist noch einiges mehr an Potential drin und ich hoffe, dass sie es demnächst abrufen, denn dann steht uns wahrlich Großes bevor...