Stil (Spielzeit): Riffrock/Stoner (40:56 )
Label/Vertrieb (VÖ): Finest Noise/Cargo (15.02,08)
Bewertung: 7,5/10
Link: www.skullboogey.de
http://www.myspace.com/skullboogey
Stoner Rock aus Deutschland bekommt man nicht alle Tage zu hören, doch eigentlich haben SKULLBOOGEY auf ihrem mittlerweile zweiten Album die Fesseln des Stoner Rocks auch schon weitgehend abgestreift und geben sich sehr viel variabler als so manche Genre-Kollegen.
Das bedeutet aber noch lange nicht, daß grundsätzlich der Fuß vom Gas genommen wird. Schon der Opener „Riding On The Lowlane“ und das folgende „Love War“ liegen dann auch eher im Up-Tempo-Bereich und haben dabei noch den klassischen Stoner-Sound. Etwas organischer klingt das etwas punkige Titelstück „Dead $ Sold“
Dann aber schaltet das hessische Quartett einige Gänge zurück und serviert mit „Another Fool“ die erste Akustik-Ballade und gerade die ruhigen Töne stellen sich, etwas überraschend, als Stärke von SKULLBOOGEY heraus.
Mit „Pale Born Boogey“ wird das Tempo langsam wieder gesteigert. Vor allem aber schimpft Sänger und Bandchef Stefan Wendling hier über die Kommerzialisierung der Medien. Über zu seichte Texte kann man sich hier im Allgemeinen nicht beschweren (wenn auch teilweise über das alte deutsche Problem des „Reim dich oder ich fress dich Englisch“). So handelt das folgende „Bodybag Boy“ von einem Jungen, der an den Folgen seiner Drogensucht stirbt.
Etwas lockerer geht es da schon bei dem schweine-rockigen „Goddamn Phychotic“ zur Sache, bevor mein Highlight des Albums, die Ballade „Alone In The Hole“ beweist, daß die Jungs ein Händchen für die ruhigen Töne haben. Besonders der mehrstimmige Chorus ist für mich DER Moment der Scheibe.
Nach dem nicht restlos überzeugenden „Nightmare“ wird bei „Power Of Restistance“ noch die Politkeule raus geholt und fast schon thrashig mit falschen Führern und Gotteskriegern abgerechnet.
Ein wertiges Album aus dem eigenen Land und damit eine Gelegenheit, die eigene Basis zu unterstützen. Verdient haben es SKULLBOOGEY auf jeden Fall. Kleines Manko ist der in meinen Augen etwas unnatürliche Gitarrensound, ansonsten ganz klar: Daumen hoch!