Stil (Spielzeit): StonerRock (34:15)
Label/Vertrieb (VÖ): Helkamp Records / Fivetones (30.09.06)
Bewertung: 6,5/10
Link: http://www.chaeirwalk.de/
http://www.myspace.com/chaeirwalk
CHÄIRWALK klingen ziemlich nach einer weiteren Wüstenrockband. Allerdings fallen sie auch durch Äußerlichkeiten bei ihrem Album „Still No. One“ auf.
Zum Beispiel dadurch, dass ihre CD nicht in einem normalem Plastikverpackung bei mir auf dem Tisch landete, sondern in einer DVD-Hülle. Und als nächstes sind mir sofort Titel wie „Kay Lemmy Noke“ (was ich einfach mal „Kylie Minogue“ ausspreche), oder „Duck My Sick“, „Dawadanix“ und „Earobic“ ins Auge gesprungen. So lustig wie es auf den ersten Blick erscheint sind die drei Hamburger aber gar nicht – was jetzt nicht heißen soll, dass sie das Gegenteil wären. Aber in ihrer Musik finden sich nicht unbedingt viele Humorvolle Passagen, dafür aber breitbeiniger Stonerrock, der schön knarzt und scheppert. Die Stimme bewegt sich zwischen cleanem, etwas hohem Gesang und ordentlich Dreck in der Tröte.
Im Info legen sie Vergleiche zu Bands wie TOOL, HELMET und den DEFTONES nahe. Bei TOOL dachten sie vermutlich an die „Aenima“, weil sie teilweise auch mit stark groovenden Riffs arbeiten. Die Dichte oder musikalische Finesse erreichen sie dann eher doch nicht. Aber da finde ich den Vergleich auch gar nicht so passend. Meiner Meinung nach hätten sie auch noch KYUSS und QUEENS OF THE STONEAGE (man höre "Moses Hammer") anführen sollen. Bei „Golden Presley“ musste ich sogar ganz kurz an NIRVANA denken. Den Sound des seit zehn Jahren aktiven Trios würde ich wie gesagt wesentlich eher in eine Stonerrock-Ecke stellen, anstatt sie mit den DEFTONES zu vergleichen. Und was das angeht, hab ich auch schon eine ganze Menge Bands gehört, die den Sound der Originale wesentlich offensichtlicher und qualitativ schlechter kopiert haben. Ich wette, live sind CHÄIRWALK eine sehr spaßige und dreckige Angelegenheit (ohne den Musikern dabei unhygienisches Verhalten zu attestieren). Zumindest kann ich mir das sehr gut vorstellen, wenn ich „Twistin Tornado“ höre, bei dem sie auch mal das Gaspedal durchtreten und den Stier bei den Hörnern packen. Mit ein paar mehr von solchen Uptemposongs würde die Platte meinen Ohren sogar noch mehr schmeicheln.
Und gegen Ende des Silberlings scheint die Intensität der Band nochmal zuzunehmen, was ihrem leicht düstern Sound durchaus steht. „Knadda Paschü“ (ja, der Song heißt wirklich so) peitsch zum Beispiel ziemlich ordentlich. Obwohl ich nicht der große Stoner-Fan bin, gefallen mir die Nordlichter doch ganz gut. Da merkt man ihnen die zehn Jahre Erfahrung durchaus an.