Wow! “Delusions Of Grandeur” ist wohl eines der besten Alben, die in den letzten Monaten in meinem CD-Player rotierten. Dabei landete das vierte Album der Norweger SAHG eher aus der Not heraus auf meinem Promostapel, frei nach dem Motto: Man kann ja mal reinhören. Wie schön, dass es immer wieder solche Überraschungen gibt!
Was an “Delusions Of Grandeur” so begeistert? Handgemachter, mit leichten Einflüssen von Doom, Prog und Space (nein, keine seltsamen Effekte, die Stimmung …) versehener, klassischer Rock mit fetten Riffs, schweißtreibenden Songs und tollen, undaufdringlichen Hooklines. Der Gesang von Olaf Iversen erinnert an einen besseren Ozzy Osbourne, und die von der Band selbst genannten Einflüsse MASTODON und OPETH sind stellenweise gut rauszuhören. Das bedeutet aber nicht, dass SAHG an irgendeiner Stelle als Kopie zu Werke gehen, ganz im Gegenteil: Solch frischen, abwechlsungsreichen Rock habe ich seit THE ANSWER nicht genossen - und das, obwohl “Delusions Of Grandeur” immerhin schon den vierten Output der Truppe darstellt.
Bereits der Opener “Slip Off The Edge Of The Universe” ist ein unvergleichlich geiler Einstieg, und über “Blizzardbone” sowie das eruptive, kraftvolle “Firechild” bis zum finalen Elfminüter “Sleeper’s Gate To The Galaxy” bekommt der Hörer eine ganze Menge knackiger Riffs und unaufdringlicher, aber teuflisch guter Melodien um die Ohren gepfeffert. Wo die Unterschiede zu den vorherigen Alben liegen, kann ich leider nicht sagen. In verschiedenen Rezensionen liest man etwas von einer Stilkorrektur oder -anpassung, für mich persönlich ist “Delusions Of Grandeur” in der vorliegenden Form eines der besten Rockalben des Jahres - ohne Vergleiche zu den Vorgängern ziehen zu können oder zu müssen.
Wer auf extrem professionell dargebotenen, toll produzierten Classic Rock mit einem Schuss Doom und Moderne (die MASTODON-Reminiszenzen) steht, sollte erst gar nicht mehr überlegen und und sich diese Scheibe zulegen. Es lohnt sich!
Chrischi
Stile: Metal und (Hard) Rock in fast allen Facetten
Bands: Metallica, Pearl Jam, Dream Theater, Iron Maiden, Nightwish ...