Das Psych-Stoner Trio aus Bergamo in Norditalien, welches schon seit 2009 musikalisch unterwegs ist, veröffentlichte das Debütalbum im Jahr 2012 und ist nun mit dem dritten Album „Reverently Heading Into Nowhere“ zurück. Mit dem neuen Gitarristen Andrea Van Cleef und dem Gastauftritt von Boris / Monkey3 sollte das Album etwas ganz Besonderes werden.
Albumcover und CD-Optik spielen eine sehr große Rolle bei der Auswahl, ob man sich eine Platte überhaupt erst anhört, und hierbei haben die drei Italiener einen super Job gemacht. Die CD ist in eine coole Schallplattenoptik mit fühlbaren Rillen gepresst. So viel dazu, nun zum Inhalt.
Humulus, wo bleiben die Ideen?
Der Bass ist insbesondere bei „Distant Deeps Or Skies“ auffällig dominant, was mir ziemlich gut gefällt, doch nach spätestens fünf Minuten finde ich die Platte langweilig. Und wenn dabei ein Lied an sich („Rama Kushna“) bereits elf Minuten geht und das auch noch fast durchweg instrumentell, hat das Gehirn bereits abgeschaltet. Die fürs Genre typischen schweren Gitarrenmelodien und -riffs klingen alle fast gleich, Variation wird nur durch den recht seltenen Gesang und Tempowechsel geboten. Technisch gesehen ist die Band sogar sehr gut, mit der kräftigen Reibeisenstimme von Andrea und den powervollen Gitarren. Doch leider klingt die Band wie so ziemlich jede zweite Psych-Stoner-Band, die es gibt (den TRUCK FIGHTERS besonders ähnlich). Wer sich in dem Genre behaupten will, muss sich etwas einfallen lassen und aus der Wiederholung Kunst machen.
HUMULUS sind keinesfalls schlecht, sondern ziemlich gut, doch es fehlt das gewisse Etwas, das sie zu etwas Besonderen macht. Freunde des Genres werden sich hier definitiv zu Hause fühlen, aber nichts Neues finden.
Tracklist:
1. Distant Deeps Or Skies
2. Catskull
3. Anachronaut
4. The Gold Rush
5. The Great Hunt
6. Rama Kushna
Die Band:
Andrea Van Cleef - Gitarre, Vocals, Keyboard
Giorgio Bonacorsi - Bass
Massimiliano Boventi - Drums, Percussions
Gast: Boris (Monkey3) - Slide Guitar bei Anachronaut