Und abheben tut dieses auf jeden Fall, auch wenn sich der Hörgenuss nur schwer in Worte fassen lässt. Zwar bewegen sich GROTTO stets im Spannungsfeld zwischen Stoner- und Post-Rock, lassen dabei aber – bildlich gesprochen – auch gerne einmal die Gravitation hinter sich. Entsprechend entpuppen sich die zwei überlangen Songkolosse (jeweils 17 Minuten Spielzeit) als faszinierende Reisen durch endlos anmutende Landschaften.
Eine Reise durch die Schwerelosigkeit
Was sich auf den ersten Blick blumig und irgendwie auch langweilig liest, funktioniert in der Praxis allerdings erstaunlich gut. GROTTO flüchten sich weder in ellenlange Akustikpassagen noch in immer gleiche Melodiewiederholungen, sodass die Songs auf "Lantern Of Gius“ auch bei fortschreitender Spielzeit interessant bleiben. Was musikalisch auf hohem Niveau eingespielt ist, berührt somit vor allem emotional.
Das macht es einfach, bei "Lantern Of Gius“ einfach einmal die Zeit zu vergessen bzw. manchmal auch gleich den Boden unter den Füßen zu verlieren. Damit dürften GROTTO ihre Kritiker allerdings auch entzweien. Denn wem instrumentale Rockmusik ohnehin schon gegen die Hörgewohnheiten läuft, wird auch bei "Lantern Of Gius“ keine Freudensprünge unternehmen. Für alle anderen dürfte das Urteil allerdings leicht fallen: GROTTO ist ein kleines Genre-Juwel gelungen. Und das ist ja auch irgendwie eine Delikatesse für sich.
Tracklist
- Lantern Of Gius
- The 12th Vigil