Kommst du mit mir in diesen Traum von einem Garten?
Jetzt aber mal zur Platte. Irgendwo zwischen Stoner, Grunge und Punk verankert, erinnern HOLZ an KYUSS oder eine brave Version von DYSE (letzteres vermutlich vor allem aufgrund der deutschsprachigen Texte). Spielerisch und mit ihrer punkigen Grundhaltung nehmen uns die drei Kassler mit in ihren schrecklich durchschnittlichen Alltag. Skurrile Szenarien, die jede:r kennt. Auf andere Menschen warten („Warten“), Rastlosigkeit („Nacht“) oder seine Zeit vergeuden („Nichts“). Am besten gefällt mir jedoch der achteinhalb minütige Track „Garten“ über die Spießbürgertumliebe.
Dabei ist HOLZ definitiv dem Hartholz zuzuordnen und begeistert insbesondere durch den tiefen, vollen Sound, der sich wie ein Holzwurm durch dein Ohr in dein Hirn frisst und sich dort ganz zufrieden niederlässt. Holz brennt und „Holz“ brennt ziemlich gut, der Funke ist auf jeden Fall übergeschlagen. „Holz“ macht Spaß, bereichert die deutschsprachige Stoner-Szene und den Abriss auf Live-Veranstaltungen kann man beim Hören dieser Platte eigentlich nur erahnen.
„Holz“ ist ein ordentliches Brett, auch wenn ein paar Schrauben locker zu sein scheinen. Witzig, skurril und sehr sympathisch hat die Scheibe ein wenig Aufmerksamkeit verdient. Man darf gespannt sein, was als nächstes kommen wird, denn wir alle wissen: Holz arbeitet. Und für mich reicht’s heute auch wieder mit den Wortwitzen.
Tracklist
1. Nacht 03:52
2. Bitte 02:43
3. Dämon 04:19
4. 50 Meilen geradeaus 04:21
5. All der Farbe 04:17
6. Garten 08:32
7. Glaube was du willst 04:58
8. Nichts 04:05
9. Warten 03:00
10. Zerstören 02:41