Humulus - Flowers Of Death

Humulus - Flowers Of Death
    Psychedelic / Post-Stoner

    Label: Kozmik Artifactz / Taxi Driver Rec
    VÖ: 01.09.2023
    Bewertung:6/10

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Irgendwie freut man sich doch jedes Mal ein bisschen, wenn ein neues Rezensionsexemplar einer mittlerweile ein wenig vergessenen Underground-Band auf dem Schreibtisch liegt. Die letzte Scheibe, die ich von HUMULUS gehört habe, war „Reverently Heading Into Nowhere“, die 2017 das Licht der Welt erblickt hat. In der Zwischenzeit gab es 2020 mit „The Deep“ zwar neues Musikmaterial, doch „Flowers Of Death“ ist nun besonders interessant, da ein neuer Gitarrist und Sänger an der Front steht und dabei den Sound maßgeblich verändert hat.

HUMULUS ist ein italienisches Psychedelic/Post-Stoner Trio aus Brescia. „Flowers Of Death“ ist das mittlerweile vierte Studioalbum der Band, das von der Atmosphäre alles Bisherige auf den Kopf stellt. Wider erwarten klingen HUMULUS auf der neuen Scheibe zwar geerdet, aber nicht ganz so heavy, wie man vermutet hätte. Fast schon träumerisch und erstaunlich gemütlich („Black Water“) klingen die Tracks. Im Songwriting sind einige interessante Riffs zu hören, die in Kombination mit der doch eher sanften Stimme stark an Genre-Kollegen wie SKRAECKOEDLAN erinnern („Secret Room“).

Von entspannteren Phasen („Shimmer Haze“) bis hin zu verspielten Episoden („Buried By Tree“) versuchen HUMULUS ihre verschiedenen Facetten zu finden, während sie hin und wieder in längere Instrumentalphasen abdriften.

„Flowers Of Death“ ist ein solides Album, aber es gibt doch einiges zu kritisieren. Zum einen ist das Instrumental noch ausbaubar, da es streckenweise doch eher belanglos wirkt. Ein wenig mehr Mut würde einigen Songs ganz gut tun, um sich nicht in der Einöde zu verlieren. Vielleicht ist es meiner Erwartungshaltung dem Genre gegenüber geschuldet, doch fehlen mir auf der Platte die Ecken und Kanten. Mehr Edge und mehr Dreck im Sound würden besser zu den Songs passen, denn „Flowers Of Death“ klingt fast schon so, als wäre jemand mit einem Bügeleisen drüber geschlittert.

Nichtsdestotrotz zeigt sich Ausbaufähigkeit und Potential – und der Besetzungswechsel hat der Band wirklich gut getan.

Tracklist

Black Water
Secret Room
Shimmer Haze
Buried By Tree
Seventh Sun
Flowers Of Death
Operating Manual For Spaceship Earth

Nana

Stile: Atmospheric Black Metal, Stoner Rock, Melodic Death Metal, Metal-/Deathcore, slavischer Postpunk, Synth-Pop

Bands: Altin Gün, Agar Agar, Boy Harsher, Children of Bodom, Mars Red Sky, John Maus, Lorna Shore, Jonathan Hulten, Myrkur, Molchat Doma, Polyphia