Zugegebenermaßen habe ich der Platte die ganze Zeit nicht besonders viel Aufmerksamkeit geschenkt, doch schließlich hat mich eben dieses seltsame Cover dazu veranlasst, die CD doch endlich mal in die Anlage zu schieben – und dafür wurde ich belohnt.
YEAST MACHINE sind ein schwäbisches Quintett, das seinen Ursprung in den beiden Brüdern Fabian (Gitarre) und Tobias (Gitarre) gefunden hat, die schließlich zusammen mit Benni (Gesang, Cello) 2021 die Band ins Leben riefen. Jonas (Schlagzeug) und Marcel (Bass, Gesang) stießen wenig später dazu. Der Kurs war klar: Grunge Musik machen, mit einem Stoner- und Psychedelic-Einschlag. „Sleaze“ ist somit ein Sammelsurium an Tracks, die sich in und seit der Corona-Pandemie angesammelt haben.
„Sleaze“ beginnt mit einem düsteren Ambient-Intro, das den Grundstein für den Verlauf des Albums legen soll. Fette Riffs, leicht verschlafener, röhrender Gesang und Fuzz auf Anschlag („Universal Avatar“) stehen gleichberechtigt neben ruhigeren Phasen („Banshee“). YEAST MACHINE schaffen es, einen modernen Sound mit dem Alternative-Rock der 90er zu paaren und variieren zwischen mitreißenden Klimaxen („Garden Wall“) und reduzierten, fast schon leidenden Klangteppichen („First Of Juli“). Dass Genregrößen wie NIRVANA den Musikern nicht ganz unbekannt sind, wird auch im letzten Track „I Can See“ deutlich, der rohe Akustik und ehrlichen Gesang verschmilzt.
„Sleaze“ ist ein spaßiges Album, dessen Sound ich zwar nicht unbedingt mit dem Gartenzwerg auf dem Cover in Verbindung gebracht hätte, das jedoch den Wahnsinn verkörpert, den ich mir erhofft hatte. Melancholie und Vergänglichkeit sind wesentlicher Bestandteil des Albums, ebenso wie Fuzz, Fuzz und noch mehr Fuzz. Moderner Sound trifft Retro und das auf eine sehr natürliche Art und Weise.
Tracklist
- Intro
- Universal Avatar
- Banshee
- Garden Wall
- 1st Of July
- Brittle Pillars
- Circling Bird
- Rip It Off
- I Can See