Acid Rooster - Hall Of Mirrors Tipp

Acid Rooster - Hall Of Mirrors
    Psychedelic-/Space-/Kraut-Rock

    Label: Tonzonen Records
    VÖ: 25.10.2024
    Bewertung:8/10

    Bandcamp


Die dunkle Jahreszeit ist Space-Rock-Zeit! Wie gut, dass uns ACID ROOSTER noch Ende des Jahres mit ihrer dritten LP „Hall Of Mirrors“ neues Material für die Ohren geliefert haben. 40 Minuten intensiver Psychedelic-Kraut-Rock, der auch gut als Werbung für die ESA genutzt werden könnte.

Die Platte wurde im Juli 2022 bereits aufgenommen, als ACID ROOSTER bei deren erster UK-Tour zwei Off-Days hatten. Schwupps ins Tonstudio in Glasgow gehüpft, aufgenommen und dann ein bisschen später noch die Overdubs hinzugefügt – fertig. Was „Hall Of Mirrors“ besonders macht? Definitiv die enorme Auswahl an Musikinstrumenten! Von Saxophon bis hin zu Shruti Box, Mellotron, Vibraphon und Querflöte ist alles dabei.

„Hall Of Mirrors“ lässt mit seiner Länge von 40 Minuten und nur vier Tracks bereits erahnen, dass sie sich, dem Genre getreu, viel Zeit lassen, ihre Songs aufzubauen und die Klangteppiche zu weben. Die Bezeichnung „freidenkende Instrumentalmusik“ trifft auf ACID ROOSTER sehr gut zu: ich habe zumindest den Eindruck, dass hier mehr Improvisation als Songwriting stattfindet und das steht den drei fränkischen Wahlleipzigern wirklich sehr gut!

Der erste Track „Automat“ gibt direkt den Ton an: Mit Hall, Echo und allerhand Effekten laden ACID ROOSTER zum Träumen ein und wagen schon die ersten Kontaktversuche zu außerirdischem Leben. „Chandelier Arp“ wirkt ein wenig mystischer und bedrohlicher. Die Musik klingt so, als würde sie wie ein Naturgesetz einfach von alleine entstehen. Zusammen begibt man sich auf eine wabernde Mission ohne richtiges Ziel, aber man trifft auf interessante Sounds, die auf dem Weg warten.

„Confidence of Ignorance“ ist ein wenig nahöstlich angehaucht, das marschierend und hypnotisierend in seinen Bann reißt. Den krönenden Abschluss „When Clouds Part“ habe ich tatsächlich das erste Mal im Flugzeug bei starken Turbulenzen gehört, was ein ziemlich kontrastierendes Erlebnis war, denn relaxen, meditieren, schlafen sind die Anweisungen für den letzten Track.

„Hall Of Mirrors“ ist ein wirklich entspannendes Album, bei dem man einfach nur die Augen schließen und den Alltag vergessen kann. Organisch und ganz selbstverständlich entsteht die Musik wie von allein. Auch mal eine gute Abwechslung zur häufig depressiven Stimmung draußen!

Tracklist
1.Automat 05:50
2.Chandelier Arp 14:13
3.Confidence of Ignorance 10:57
4.When Clouds Part 08:49

Nana

Stile: Atmospheric Black Metal, Stoner Rock, Melodic Death Metal, Metal-/Deathcore, slavischer Postpunk, Synth-Pop

Bands: Altin Gün, Agar Agar, Boy Harsher, Children of Bodom, Mars Red Sky, John Maus, Lorna Shore, Jonathan Hulten, Myrkur, Molchat Doma, Polyphia