Stil (Spielzeit): Heavy Stoner Rock (64:31)
Label/Vertrieb (VÖ): Sanctuary Records (04.04.05)
Bewertung: 6/10
Link: www.corrosionofconformity.com
Fünf Jahre lang haben sich Corrosion Of Conformity mit einem neuen Album Zeit gelassen - wer auf eine bald 25-jährige Bandgeschichte zurückblicken kann, hat es vermutlich nicht mehr ganz so eilig wie der Nachwuchs. 25 Jahre: Dabei haben C.O.C einige Musikstile abgegrast. Sie sind die Erfinder des klassischen Crossovers, schwenkten dann zum straighten Rock um, als dieser zu erfolgreich zu werden drohte, und landeten schließlich im Southern-Rock.
Auf "In The Arms Of God" gibt es diesmal wieder einen Mix aus Southern- und Stoner-Rock sowie Sludge- und Doom-Metal - zündfähig aber erst nach mehreren Durchläufen. Erst nach und nach entfalten die Black Sabbath-mässigen Riffs ihre Größe. Vor allem das balladeske "Rise River Rise" und das Titelstück mit den akustischen Gitarren haben es in sich. Das Ganze erinnert an Down (Sideprojekt von Pepper Keenon mit Ex-Pantera Shouter Phil Anselmo). Hinterlässt aber doch einen deutlich jammigeren bzw. spontaneren Eindruck. Jedenfalls grooven die Songs gehörig. Es ist das geradlinigste Album seit "Blind" - und wohl auch das beste seither.
Der Sound ist düster und recht hart gespielt, von Grunge ist keine Spur mehr zu hören. So zeigen C.O.C., dass sich in den letzen fünf Jahren ordentlich Energie angestaut hat, welche sich nun mittels kantigem Rock die Bahn bricht, mag man es nun Southern Metal oder Retro-Rock nennen. Kräftig losbolzend. "Stone Breaker" zeigt so gleich zu Anfang, dass auch gereifte Männer noch gerne brüllen und dabei das Haupt schwingen. Man orientiert sich deutlich an altbewährten und hoch geschätzten Vorbildern: Black-Sabbath-Vibes schwingen durch den Äther, bis noch ein Tick aufgedreht wird. One Louder. "Rise, River, Rise" läßt an Tony Iommis Songbook wie auch an B-Sides von Monster Magnet denken.
Und trotzdem bleibt da ein leises Gefühl, als würde die Band hier mit angezogener Handbremse agieren, als hätten die Lieder noch besser sein können, wären sie nur ein wenig schneller oder härter gespielt und hätte sich die Band noch mal in Erinnerung gerufen, was "Blind" so gut machte. Ein wenig mehr Eigenständigkeit hätte man von den alten Meistern durchaus erwarten können.