Duster 69 - Angel King


Review


Stil (Spielzeit): Stoner Rock (39:20)
Label/Vertrieb (VÖ): Decibell Records/Radar

Bewertung: 4/10
Link: http://www.duster69.com/
Da landet auf meinem Schreibtisch doch tatsächlich ne Stoner-Scheibe. Dabei macht das eigentlich sonst Kollege Lars. Aber da der Lars solche Sachen immer mit Murren und Knurren übernimmt, weil KYUSS das alles schon besser gemacht haben, und es eigentlich überhaupt keinen Bedarf an Bands gibt, die sich an deren Blaupausen vergreifen, bin ich gnädig und bespreche die mir vorliegende Scheibe nach bestem Wissen und Gewissen.
Nun, ich gehe an so etwas zumeist recht vorurteilsfrei ran, da ich kaum vorbelastet bin im Stoner-Bereich. Da fehlt mir natürlich auch die einschlägige Urteilsfähigkeit ein wenig, deswegen betrachtet diese Rezension einfach als die eines leidenschaftlichen Rock-Fans.
DUSTER 69 stammen aus Deutschland und sind schon seit einigen Jahren in der Szene  unterwegs. Sie haben sich offenbar schon auf unzähligen Split-CDs und Samplern verewigt und legen jetzt den vierten Longplayer vor. 
Trotz des respektablen Backkatalogs muss ich leider sagen, dass hier die Produktion schon mal nicht stimmt. Das klingt nach Garagenaufnahme, ist nicht sehr ausgeglichen im Mix. Vor allem der Gesang will sich so gar nicht einfügen. Wenn dieser nicht gerade mit irgendwelchen Effekten dumpfgeprügelt wird, liegt er völlig unbearbeitet über der recht tiefenlastigen Instrumentalsektion. Das wäre vielleicht nicht so schlimm, wenn Sänger Lucki Schmidt ein angenehmes Gesangsorgan hätte. Leider nervt dieser aber meist mit unmotiviertem Gekrächze. Tonal sehr unsicher, technisch orientierungslos. Das ist nicht total schlecht, ist im Mix aber bei weitem zu prominent und „roh“, um nicht negativ aufzufallen. Die Jungs an den Instrumenten bieten weitestgehend ordentliche Arbeit. Das Schlagzeug kommt mir hier und da etwas holprig vor, aber das war es auch schon. Was schlimmer ist, ist ein massiver Mangel an eigenständigen Ideen. Ich glaube, ich kann  Lars mittlerweile ganz gut nachempfinden, was es bedeutet, in der Stoner-Szene nach Bands mit einem originellen Sound zu suchen. 
Das rockt, das rollt, das walzt, und klingt live sicherlich ganz anständig, spielt auf Platte aber in der Provinzliga.
BYE Redaktion

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