Stil (Spielzeit): Thrash Metal (56:35)
Label/Vertrieb (VÖ): Nuclear Blast (03.09.2010)
Bewertung: 8,5/10
Link: www.myspace.com/deathangel
Bay-Area-Thrash-Metal, „The Ultra-Violence“... muss man noch mehr sagen?
Natürlich nicht. Auch wenn DEATH ANGEL im Vergleich zu den großen Namen METALLICA, EXODUS, MEGADETH eher eine Nebenrolle spielen: Welcher Metalhead kennt und liebt nicht Mark Oseguedas markante Stimme und Rob Cavestanys unnachahmliche Art des Shreddings?
Auch wenn „Relentless Retribution“ nichts Neues einführt, haben wir es doch mit einem absoluten Pflichtkauf zu tun. Genau wie der Vorgänger „Killing Season“ (2008) mit einem langweiligen Albumtitel und noch alltäglicherem Cover versehen, zeigt auch das neue Album seine Qualitäten nicht auf den ersten Blick. Was nicht bedeutet, dass „Relentless Retribution“ schwer zugänglich wäre, ganz im Gegenteil! Das Problem mit dem Liebgewinnen ist eher, dass der das Album eröffnende Titeltrack eine vergleichsweise mittelmäßige Nummer ohne große Hookline oder markante Momente ist. Wer im Plattenladen seines Vertrauens nur mal kurz reinhört, lässt sich unter Umständen ein tolles Album entgehen.
Denn mit dem zweiten Song, dem knapp achtminütigen „Claws In So Deep“ startet das Album erst richtig durch. Typisches Cavestany-Riff trifft schnellen Backbeat, dann ein schüchterner, aber kraftvoller Refrain, zweistimmiger Gesang, dann noch schneller und ab in ein übergeiles Gitarrensolo. In der zweiten Hälfte des Songs dann Akustikgitarre. DEATH ANGEL fahren ab diesem Moment die ganze Palette ihres Könnens auf: hart, schnell, melodisch, alles da!
„Rivers Of Rapture“ und „This Hate“ sind (obwohl aus der durchgehend hohen Qualität nicht herausragend) auch solche Songs, die man sich in Zukunft in jedem Live-Set wünscht. Astreine Highspeed-Banger, die sich in der stets grandiosen Performance der Band wunderbar ausnehmen würden.
Natürlich können DEATH ANGEL aber auch langsam: „Opponents At Sides“ ist eine (im Thrash-Metal-Rahmen) schöne Powerballade, die kein bisschen cheesy daherkommt, sondern mit unprätentiösen Melodien vollends überzeugt.
„Relentless Retribution“ ist einfach ein tolles Thrash-Metal-Album. Kein Meilenstein für die Ewigkeit, aber doch alles, was man sich wünscht. Wer das nicht kauft, ist nicht Metal.