Stil (Spielzeit): Thrash Metal (53:54)
Label/Vertrieb (VÖ): Nuclear Blast (10.09.2010)
Bewertung: 7/10
Link: www.myspace.com/swashbuckle
Wer SWASHBUCKLE als Emporkömmlinge im Piraten-Metal betrachtet und lieber ALESTORM und RUNNING WILD bevorzugt, sollte sich eins hinter die Ohren schreiben: Piraten sind böse. SWASHBUCKLE sind böse!
Auf „Crime Always Pays“ sind Admiral Nobeard (Bass, Vocals), Commodore Redrum (Gitarre, Vocals) und der neue Fellgerber Bootsman Collins sogar noch um eine ganze Schiffsladung Schrot böser als auf dem Vorgänger „Back To The Noose“. Das erst im Sommer 2009 erschienene Metal-Blade-Debüt überzeugte mit einer gelungenen Mischung aus schnellem, brutalem Thrash Metal mit Punk-Schlagseite sowie rumgeschwängerten akustischen Schunkel-Interludes, die wunderbar den absurden Humor des Trios rüberbrachten. Zudem gab's mit „Scurvy Back“, „Rounds Of Rum“, „Cruise Ship Terror“, „Splash-N-Thrash“ und noch einigen weiteren eine nicht enden wollende Hitparade, die aus fast jedem Metalhead einen eingefleischten Piraten machen konnte.
„Crime Always Pays“ dagegen ist nicht nur aufgrund der erhöhten Bösartigkeit um einiges schwieriger. Zunächst fällt der leider arg misslungene Sound auf – Gesang zu sehr im Vordergrund, Rhythmusgitarre arg in die Breite gezogen, Melodiegitarre kaum hörbar und ein wirklich richtig scheiße klingendes Schlagzeug, klirrend, scheppernd, zu weit weg.
Dazu kommt, dass die akustischen Interludes deutlich reduziert wurden und somit ein Auf-die-Fresse-Song nach dem anderen kommt, was bei den ersten paar Umdrehungen stark verwirrt. „Crime Always Pays“ braucht eine ganze Weile, bis man die einzelnen Songs unterscheiden und die Hooks mitsingen kann. Wenn man sich aber so weit vorgearbeitet hat, bekommt man einige wunderbar piratige Nummern zu hören! Besonders die erste Hälfte des Albums offenbart sich nach der Inkubationszeit als Anreihung lauter Hits: „We Are The Storm“, „This Round's On YOU!“, „Powder Keg“... alle geil. Wenn man sie erst ein paar Mal durchgekaut hat.
Die auf „Back To The Noose“ vorherrschende Punk-Attitüde wurde dafür gegen eine gehörige Bugwelle Grindcore eingetauscht. Der Titelsong und das folgende „To Steal A Life“ sind Paradebeispiele für diesen Umschwung. Admiral Nobeard trägt seinen Teil dazu bei, indem er seinen Gesangsstil etwas mehr in Richtung Death-Metal-Gegurgel verändert hat, unterstützt von deutlich mehr Shouts und Wechselgesängen durch Commodore Redrum.
Die Enttäuschung der ersten paar Durchläufe ist einer wachsenden Begeisterung gewichen. Klar, der beschissene Sound wird nicht besser, aber die Songs wachsen und gedeihen. „Crime Always Pays“ braucht eine ganze Weile, wird dann aber immer geiler. Und vor allem sollte man versuchen, SWASHBUCKLE live zu sehen und bei „A Time Of Wooden Ships & Iron Men“ im Moshpit zu sein. Yo-ho!