Stil (Spielzeit): Thrash Metal (40:52)
Label/Vertrieb (VÖ): Witchin' Hour Prod. (01.11.10)
Bewertung: 6,5/10
Links: http://www.bloodwritten.pl
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Als Ende der Neunziger die Polen von BLOODWRITTEN ihre Fahrt aus dem Untergrund heraus starteten, waren sie böse. Heute sind sie eher wütend. Von den anfänglichen Wurzeln des Black Metal ist äußerlich die Gesichtsbemalung geblieben, doch musikalisch hat sich einiges geändert.
Auf ihrer dritten Scheibe – wie auch schon auf dessen Vorgänger – widmet man sich dem klassischen Thrash, wie er auch in unseren Landen seit vielen Jahren zelebriert wird. Dem Plattentitel entsprechend schwingen die Jungs keine großen Worte zur Einleitung. Es reicht ein Pistolenschuss und die Ballerei geht los.
Mit wirklich ruppig ursprünglichem Thrash knattert die Truppe los und der Gesang erinnert recht bald stellenweise an Mille von KREATOR. Das kommt nicht von ungefähr, wenn doch genau diese KREATOR, aber auch SLAYER oder NECROPHOBIC als Anhaltspunkte gegeben werden.
Altbewährten Thrash zu beschreiben ist manchmal schwierig. Riff, ein bisschen mehr Bass, anderes Riff, doppeltes Tempo, halbes Tempo und nochmals ein anderes Riff und zack, schon ist der Song vorbei. Es geht ja auch nur darum, angepisst alles zusammenzudreschen. Und das können BLOODWRITTEN ganz ordentlich. Minimale Überraschungen gibt es zum Beispiel in „Zombie Survival". Ein Song der lange Zeit als schwerer Stampfer daherkommt, plötzlich doppelt so schnell wird und am Ende doch noch flott mit den Zombies um die Wette rennt. Also ist obige Beschreibung doch schon widerlegt.
Wenn man die eher punkige Scheiß-Egal-Attitüde von THE UGLY mit BLOODWRITTEN vergleichen würde, könnte man eine leichte Anschwärzung von „Trashin' Fury" finden. Meiner Meinung nach ist diese Scheibe allerdings lupenreiner Thrash Metal, der kaum noch solche schwarze Anleihen enthält. Als eine der wenigen Ausnahmen lasse ich den okkulten Chorgesang in „Unleashed The Unholy" gelten.
Die Produktion ist sehr schön altbacken, was in diesem Fall positiv bewertet sein soll. Die Drums wirken ab und zu wirklich wie Panzergeschosse, die Soli wechseln zwischen thrashig wirr und schön melodiös. Mit einer Dreiviertelstunde Old-school-Geprügel haben die Polen zwar noch keine Hits an den Start gebracht, aber der Hau-Drauf-Habitus kommt prima rüber. Prost!
Manuel
"Größtenteils harmlos."