Stil (Spielzeit): Thrash / moderner Metal (53:41)
Label/Vertrieb (VÖ): Massacre Records/Soulfood (07.12.07)
Bewertung: 8/10
Link: http://www.enemyofthesun.com
Waldemar Sorychta, der als Gitarrist zuletzt bei GRIP INC. in Erscheinung trat und als Produzent schon so manche Scheibe etablierter Acts wie LACUNCA COIL, SENTENCED, TIAMAT oder MOONSPELL mit einem tollen Klang versehen hat, veröffentlicht mit „Shadows“ das Debüt des von ihm ins Leben gerufenen Projektes ENEMY OF THE SUN. Sorychta war nicht nur für Produktion und Mix verantwortlich, sondern hat auch noch alle Songs geschrieben und das Material zusammen mit Jules Näveri (Gesang), Alla Feydnitch (Bass) und Daniel Zerman (Drums) eingespielt.
Ganz so exklusiv und bahnbrechend, wie es uns das Platteninfo weismachen will („Das hier ist Metal. Aber ohne nette, kleine Schublade, in die er sich stecken lässt“, „[...] ist nicht New School, nicht Old School, nicht das, nicht das... sondern eine ganz eigene Sache“), ist „Shadows“ zwar nicht, und auch die Bezeichnung „Cyber Thrash Metal“ führt in die Irre, aber hörenswert sind ENEMY OF THE SUN allemal. Der Nährboden für die teils epischen, abwechslungsreichen Kompositionen besteht zwar aus Thrash Metal mit knackigen Riffs, es finden sich aber auch haufenweise andere Einflüsse und Melodien. Die Songs sind mal episch, mal langsam und ruhig, dann wieder brechen sie nach vorne aus und schleifen den Hörer mit, immer mit einer leicht entrückten Atmosphäre versehen.
Auf instrumentaler Ebene ist „Shadows“ äußerst gelungen, doch derjenige, der wirklich aufhorchen lässt, ist zweifellos Sänger Jules Näveri, der wirklich alles von leisem Flüstern, melodischem Gesang bis hin zu fiesem Gebrülle und Gekeife drauf hat. Dass es nur ein einziger Mensch war, der diese Songs eingesungen hat, spricht für sich.
Mit Ausnahme von zwei, drei nicht ganz so gelungenen Songs (z.B. nervt der Refrain von „Lives Based On Conflicts“ ziemlich schnell) hat Sorychta zusammen mit seinen Mitstreitern ein auf Thrash basierendes, aber sehr vielschichtiges und vor allem frisches Album eingespielt, dem man als Hörer, der nicht nur auf eine Stilrichtung fixiert ist, unbedingt eine Chance geben sollte!
Chrischi
Stile: Metal und (Hard) Rock in fast allen Facetten
Bands: Metallica, Pearl Jam, Dream Theater, Iron Maiden, Nightwish ...