Mitigate – A New Day

Mitigate_A_New_Day

Stil (Spielzeit): Symphonic Thrash/Death Metal (39:13)
Label/Vertrieb (VÖ): Eigenregie (16.04.11)
Bewertung: 6,5/10

Links: http://www.mitigate.at
http://www.myspace.com/mitigatemetal

Schon vor über fünf Jahren versammelten sich drei Österreicher, um im härteren Musikbereich kreativ tätig zu werden. Nach ihrem ersten schnellen Output verging einige Zeit, bis heuer ihr zweites Werk das Licht der Welt erblickt.

„Individualität ist das Kredo von MITIGATE." So die Aussage in der Beilageninfo der Band – und meines Erachtens bemerkt man dies auch beim wiederholten Hören schon im ersten Song der neuen Platte. Die ersten hymnischen Streicher flankieren recht bald die rockenden Riffs, einer growlt in die melancholische Atmosphäre hinein und wird von klarem Gesang abgelöst, der von einem „brandneuen Tag" erzählt.
Insofern löst das Trio schnell ein, was es versprochen hat. Abwechslung in Stilmitteln und musikalische Stimmungsschwankungen von Aggressivität bis positiv ausgerichteten Positionen. Deftige Riffs wie in „Deathrow" braten einem schnell eins über, auch wenn sie meist nicht sehr schnell sind. Wenn sich dann nette Twin-Leads dazugesellen, wird's gemütlich am Lagerfeuer, bevor nochmals der Holzhammer aus der Werkstatt geholt wird.
Eine kleine Überraschung erhält man dann im „Earthsong", wenn der bisher bekannte Sound angereichert wird durch bösartiges Keifen, was locker von einem wilden Tier aus skandinavischen Wäldern stammen könnte. Mit schwerem Groove dreht sich dann die Erde weiter, leider ohne weitere Schmankerl fiesen Kreischens.

Wenn man in „Take It" flott die Keule schwingt, wird doch schnell das Tempo herunter gebrochen und man landet im hauptsächlich vorherrschenden Midtempo, wodurch stellenweise der Schwung herausgenommen wird. Die dicken, groovigen Gitarren planieren sehr gut das Umland, doch manchmal wünscht man sich, dass eine brutale Idee den ganzen Song entlangschleift. Obwohl ich auch gestehen muss, dass die langsame Bearbeitung der Sechssaiter für Körperbewegung sorgen kann und ein gewisses Maß an Gewalttätigkeit innehat.
Es gibt ja einige Bands, die klaren Gesang mit Growls kombinieren, doch so richtig will hier kein Vergleich greifen. Das Genre des Metalcore passt ihr ebenso wenig, wie die aggressiveren SCAR SYMMETRY, die weniger hervorstechende Synthies verwenden. In diesem Sinne kann man dieser jungen Band wirklich bescheinigen, eine eigene Richtung gefunden zu haben. Zwar kann in das Gesamtbild der elf Songs noch etwas mehr Spannung gebracht werden, aber für ein selbständig hergestelltes Scheibchen ist die symphonische Melancholie im Hartwurstmantel eine ordentliche Mahlzeit.
Manuel

"Größtenteils harmlos."