Stil (Spielzeit): Old School Thrash Metal (36:45)
Label/Vertrieb (VÖ): Twilight (02.09.11)
Bewertung: 6/10
http://www.tragic-cause.de/
http://www.myspace.com/tragiccause
So lange ist das Trio um Frontmann Alex Hoffmann aus dem Norden Deutschlands noch gar nicht unterwegs – da landet schon die erste Scheibe im Player. Das Ziel ist, im Fahrwasser der alten Thrash-Helden aus der Heckwelle herauszukommen und selbständig ordentlich Gas zu geben. Und soviel sei vorweggenommen – in diesem Sinne ist es dem Dreier ganz ordentlich gelungen.
Irgendwie weiß man beim ersten Hörgang schon durch das gnadenlose Eingangsriff, wohin die Reise gehen soll – und das soll ein positiver Vermerk sein. TRAGIC CAUSE öffnen die Schatztruhe der alten Thrash-Schule, in der aber längst nicht alles Altbekanntes ist, was mit Spinnenweben vernetzt herumliegt.
Die Ankündigung „Thrash Is Back" ist mit den Hamburger Jungs gar nicht so falsch. Da hilft nichts anderes als sich ein Bier zu schnappen und den zu Schädel bewegen. Mit einem schwungvollen Brett und klassischen Soli holen die Norddeutschen ihre Keule aus der alten Holzttruhe, wobei manche Griffbrettraserei auch recht modern klingt, sich aber in den bleischweren Groove von „Hit Between The Eyes" wunderbar einmischt.
„Hail" sagt in seiner Titelkürze schon alles aus. Denn hier wird mit einer flotten Brechstange einer Flut von Bands gehuldigt, die es auch verdient haben, als „Helden in Kutte" im Rat der weisen Metaller zu sitzen.
Nach diesem Holzhammer nimmt man den irritierenden arabischen Ruf zum Einstieg in „Blown Away" zur Kenntnis, was in panzergleiches Schwergewichtsrollen übergeht. Tightes Drumming und die harten Vocals geben dem erdigen Sound die letzte Ölung, so dass die Hommage an die alten Tage trotz moderner Einflüsse klar in eine Richtung zeigt – und das kompromisslos und ohne viele Kurven.
Aber ein bisschen fehlt dann doch. Nach mehreren Durchläufen erkennt man zwar an Kleinigkeiten – wie den Lyrics mit vielen Bandnamen – manche Songs wieder, doch das Gesamtbild ist noch kein Picasso. Doch für ein Erstlingswerk rumpelt es ordentlich in der Piratenkiste wie im Magen nach drei Kilo Bohnen und mit dem brachialen Sound rocken die deutschen Nordlichter schön rücksichtslos durchs küstennahe Flachland.
Manuel
"Größtenteils harmlos."