E-Force – Modified Poison

Stil (Spielzeit): Thrash Metal (53:44)
Label/Vertrieb (VÖ): Manitou Music (21.03.08)
Bewertung: 6,5/10
Link: http://www.myspace.com/eforceband
E-FORCE dürften VOIVOD- oder eingefleischten Thrash-Fans ein Begriff sein, denn gegründet wurde die Band 2001 von ex-VOIVOD-Bassist Eric Forrest. Nach einem Album und einem Demo folgt nun nach einiger Wartezeit das Zweitwerk „Modified Poison“, auf dem außer Forrest, der neben dem Bass den Gesang übernimmt, noch seine Mitstreiter Cyril Bernhard (Gitarre) und Boris Lugan (Drums) zu hören sind.

Zwölf technisch anspruchsvolle, düstere Thrash-Songs (inkl. einem kurzen Zwischenstück) hat die Band auf „Modified Poison“ gepackt, und zum Großteil funktioniert der Sound gut. Songs wie „Exterminator“, der Opener „Devirtion“, „Agent 99“ oder „Lobotomized“ wissen durch coole Riffs, schöne Leads und Soli, pumpendes Bassspiel, tightes Drumming, den Wechsel von speedigem Gebolze und Midtempo-Passagen und düstere Science Fiction-Atmosphäre zu gefallen. Dazu singt (oder eher brüllt) sich Forrest die Seele aus dem Leib, was aber leider auch als größter Kritikpunkt gewertet werden muss, denn auf Dauer geht einem das zwar böse gemeinte, sich aber nicht so anhörende Gekeife ziemlich auf den Senkel. Die Vocals sind einfach zu unvariabel, ein paar melodischere Gesangslinien hätten dem Material sehr gut getan. Weiterhin gibt es ein paar Nummern, die unspektakulär vor sich hin plätschern und sich nicht besonders von anderen Songs abheben, also nur durchschnittlich klingen.
Die unterkühlte, sterile Produktion passt hingegen sehr gut zu den Songs, die Endzeitstimmung verbreiten. Allerdings ist die Melodie der Gitarre gegen Ende von „Revolution Riot Act“ doch etwas zu sehr an MEGADETHs „Hangar 18“ angelehnt...

„Modified Poson“ ist alles andere als schlecht, aber leider auch kein Geniestreich. Mit ein wenig mehr Abwechslung und vor allem variablerem Gesang würde die CD allerdings noch viel mehr Spaß machen. So bleibt immerhin ein Thrash-Album, in das Fans reinhören sollten. Allerdings sollte die Erwartungshaltung nicht zu riesig sein, sonst kann die erstmalige Einfuhr des neuen E-FORCE-Werkes schnell zu einer Enttäuschung werden.