Stil (Spielzeit): Thrash Metal (37:20)
Label/Vertrieb (VÖ): War Anthem Records (25.11.11)
Bewertung: 4 /10
Trash Amigos Facebook
AMIGOS weckt bei mir grausige Erinnerungen an die endlos lange CD-Werbung des grenzdebilen Volksmusiktrios, und Trash erinnert mich daran, dass ich noch den Müll rausbringen wollte. „Hijos..."lässt sofort die Stimme von MONTSERRAT CABALLE in meinem Ohr erklingen. Das Cover erinnert mich an den Film „V wie Vendetta"... um es kurz zu machen, die drei Schweden(!) von TRASH AMIGOS schmücken sich, auch in ihrer optischen Inszenierung, mit allerlei irreführenden, fremden Federn.
Als ich die Scheibe einlege, bin ich überrascht und auch irgendwie enttäuscht. Menno, doch nur ne ganz normale Thrash Metal Combo. Der Gesang ist gar nicht so wirklich thrashig, sondern würde für mich besser auf Stoner Rock oder Doom passen. Bingo! Bei meiner Recherche lese ich, dass einige der TRASH AMIGOS bei entsprechenden Bands wie HARMS WAY aktiv waren. Aha, daher weht also der stonige Wind!
Besonders ambitioniert finde ich die „Lieder der Hurensöhne" nicht, zu provokant kommt die Band daher und zu groß ist das Fass, das die Band vorher aufgemacht hat. Was dann im Vergleich dazu rauskommt, ist eine Verneigung in Richtung einiger alter Thrashgötter wie SLAYER und Co. So weit, so uninteressant... ein Hit ist leider nicht in Sicht, neue innovative Ideen sind es ebenso wenig.
Musikalisch kann man der Bands nichts vorwerfen, die Riffs sitzen, die Drums knüppeln, die Stimme ist eines Thrash Shouters würdig... ich denke, die marketingstrategisch geschürte falsche Erwartungshaltung ist es, die mir die Laune auf „Hijos de la chingada" verdorben hat. Eine typische Thrash Metal Combo wäre mir lieber gewesen. Ich denke, dass der Thrash Markt auch nicht so überlaufen ist, dass man mit solchen „preiswerten" Mitteln auf sich aufmerksam machen muss.
Musikalisch einwandfrei gespielter Thrash Metal, der mich aber leider absolut nicht abholt, nicht richtig zündet und irgendwie keine wirkliche Freude aufkommen lässt. Bei dem ganzen Tex Mex Image wäre doch die ein oder andere typische mexikanische Variante möglich gewesen oder zumindest, bei all dem vorgegaukelten Spaß, mal der ein oder andere Joke drin gewesen. Lediglich der letzte Song „Plata o Plomo" liefert das vorab suggerierte Mariachi Feeling, allerdings ohne wirklichen Gesang.