Era Vulgaris - What Stirs Within


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Stil (Spielzeit): Progressive / Thrash (55:22 Minuten)

Label/Vertrieb (VÖ): Open Your Ears Music (07.07.2007)

Bewertung: unausgewogen aber mit Potential (4,5/10)

Link: http://www.eravulgaris.com
http://www.myspace.com/eravulgaris
 
"Era Vulgaris". Mein erster Gedanke geht in Richtung QUEENS OF THE STONE AGE. Aber ganz daneben.

ERA VULGARIS ist eine Band aus Irland, die sich im Jahre 2004 zusammen fand und jetzt mit „What Stirs Within“ ihr Debutalbum vorlegt. Laut Genre-Beschreibung handelt es sich bei diesem Werk um Prog / Thrash-Metal einer Band, die zu den 100 Top-Acts des Jahres 2007 gehört. 

Nun gut. Wenn man im Intro des Openers „Brittle“ den Anfangssatz „The Beginning Is A Very Delicate Time“ nimmt und das Attribut „Delicate“ mit „heikel“ übersetzt, dann kann man dieses schon als Prognose für die ersten Songs des acht Songs und 55 Minuten umfassenden Albums werten. Denn es ist äußerst heikel. Ohne Vorwarnung klatschen einem bei „Brittle“ Wellen voller thrashiger Aggressivität um die Ohren um dann von seelenlos herunter geschrammelten Riffs unterbrochen zu werden. Gleiches gilt in diesem Fall für die Lyrics. Einerseits rotzt sich der Sänger die Seele aus dem Leib als ob es einen unsichtbaren Feind zu bekämpfen gäbe, andererseits quengelt er saft- und kraftlos von sich hin.

Die proggig anmuten Parts in der ersten Hälfte dieses Albums hören sich obendrein nach groben Abstimmungsfehlern innerhalb der Band an, von kompositorischem Feingefühl hört man hier wenig. Als erfreuliche Ausnahme sei „Just Ask Yourself“ genannt, wo ein paar frickelige Progparts das Grundgerüst im Stile Thrash gut unterstützen. Nach diversen Anlaufschwierigkeiten steigern sich ERA VULGARIS aber gewaltig und geben beispielsweise bei „Limb From Limb“ energiegeladenen Thrash zum Besten. Und als wenn man den Hebel umgelegt hätte, klappt es ab „I Must Have Your Brain“, das komischerweise im Anfang sehr an „Chaos A.D“ erinnert, auch auf einmal mit dem Gefrickel und dem Einweben anderer Stilelemente, atmosphärischer Doom ist teilweise herauszuhören. Nur leider klingt das Ganze noch ein wenig konstruiert und realtiv seelenlos. Was einem das Hörvergnügen in der zweiten Hälfte von „What Stirs Within“ allerdings richtig verdirbt sind die, nach wie vor, saft- und kraftlosen cleanen Gesangsparts.

Insgesamt haben ERA VULGARIS mit „What Stirs Within“ ein sehr vielschichtiges aber alles andere als ausgewogenes Debutalbum auf dem Markt gebracht. Potential steckt sicherlich in dieser jungen irischen Band, aber in diesem Fall ist man doch weit übers Ziel hinaus geschossen.

Anspieltips: „Just Ask Yourself“, “I Must Have Your Brain”,