Incite - All Out War

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Kann ich so ein Album ohne Namedropping rezensieren? Klar, aber dann geht auch viel Aufmerksamkeit für die Band verloren, denn wer kann sich schon Stiefsohn von Max Cavalera (SOULFLY, SEPULTURA) nennen? In dem Falle ist das nämlich hier der junge Mann an Gitarre und Stimmband namens Richie. Gut, vielleicht hätte ich es dezenter machen und den Namen am Schluss nennen können, aber hey, was soll's? Vermutlich ist diese Verwandtschaft Fluch und Segen für die Band zugleich.

Denn neben gesteigerter Aufmerksamkeit gibt es auch immer die Vergleiche mit dem Stiefpapa. Aber da sorgen INCITE auf ihrem zweiten Album schon selbst dafür, dass sie sich weder mit SOULFLY noch mit SEPULTURA messen lassen müssen. Eher mit TRIVIUM ohne Clenagesang und weniger bedeutungsvoll für die Metalcore-Ecke. Obwohl, modern klingen die vier INCITE(R) schon irgendwie. Und auch das Schlagzeug erinnert mich teilweise ganz gut an TRIVIUM. Genau wie die eine oder andere große Geste im Riffing.

Vielleicht liegt das mit der Ähnlichkeit aber auch schon an der recht drückenden und scharfkantig-guten Produktion von Logan Madder (MACHINE HEAD)? Hier hört man alles und die Riffs fräsen sich wirklich unter die Fontanelle. So klingt „All Out War" extrem fett und ganz einfach modern. Mir gefällt vor allem die Stimme von Richie. Die Riffs sind gut, können aber auch nichts Neues aufs Tablett bringen. Doch die Band ist tight und wird eben von einer wunderbaren Shoutstimme nach vorne gepeitscht.

Zwar hätte ich mir mehr schnellere Parts gewünscht, wenn man schon dem Thrash so nahe steht, und an den Groove des Stiefvaters kommen sie auch noch nicht heran, aber dafür können sie sich eigentlich ziemlich gut aus seinem Schatten freischwimmen und eine eigene Duftnote setzen. Mit Songs wie „Hopeless" zwingen sie den Hörer sogar im gemäßigten Tempo in die Knie und zeigen dabei sehr gutes Songwriting. Wer auf thrashigen, modernen Metal steht, sollte hier echt mal reinhören!