Stil (Spielzeit): Thrash Metal (100:34)
Label/Vertrieb (VÖ): Roadrunner Records (11.9.2012)
Bewertung: 9/10
Link: Machine F**king Head
Wer schon einige Rezensionen von mir gelesen hat, könnte wissen, wie es um mein Verhältnis zu Live-Scheiben steht – oder eher stand? Jedenfalls habe ich versucht, völlig voreingenommen versucht, die aktuelle Live Doppel-CD „Machine F**king Head“ von MACHINE HEAD, zu beurteilen.
Obwohl sich die anfänglichen „Machine F**king Head!“- Schreie der Fans noch ein wenig gestellt anhören, bekommt der Hörer spätestens bei den ersten Noten der Eröffnungsnummer „I Am Hell (Sonata in C#)“ eine Gänsehaut. Da gehen die Fans Hand in Hand mit dem musikalischen Sound. Das bleibt das gesamte Album über so, insbesondere bei den gesungenen Intros, Soli oder den unzähligen Refrains. Stimmungshöhepunkte sind aber die beiden Zugabesongs „Halo“ und „Davidian“ auf der zweiten CD. Absolutes Gänsehaut-Highlight ist zudem der Song „Who We Are“, bei dem in der Intensität der Fangesänge kaum Unterschiede zu BLIND GUARDIANS „Lord oft the Rings“ zu erkennen sind. MACHINE HEAD und dem Produzenten-Team ist es gelungen, die großartige Stimmung genauso einzufangen wie die Danksagungen von Robert Flynn und seine Aufrufe zum Headbangen und zu Circle Pits. Da ist es nur logisch, dass die „Machine F**king Head!“-Schreie der Fans den Auftritt auch beschließen.
Der Sound ist durchweg authentisch und auf höchstem Niveau. Hier und da erlauscht man bei genauerem Hinhören mal kleine Stimmwackler oder auch kleine Melodiefehler. Aber letztlich macht genau das ein Livekonzert aus und gehört irgendwie mit dazu. Es muss live eben nicht alles zu 100 Prozent perfekt sein. Hauptsache die Stimmung passt, die hier großartig wiedergegeben worden ist und dem Hörer das Gefühl vermittelt, live mit dabei zu sein.
Leider wird es keine Live-DVD von dem Konzert geben, auch eine Digipack-Edition ist scheinbar nicht geplant. Zudem ist das Booklet für Die-Hard-Fans viel zu kurz geraten und auf Tour- oder Livefotos wurde gänzlich verzichtet. Diese Kleinigkeiten sind dann aber auch die einzigen Kritikpunkte an diesem Album.
Ganz ehrlich, diese Live Scheibe ist so genial und weiß komplett zu überzeugen, dass ich glatt zu einem Fan von Live-Scheiben werden könnte. Fans sollten unbedingt zugreifen, und wer noch nicht viel vom Back-Katalog von MACHINE HEAD haben sollte, erhält mit dieser Doppel-CD eine Art Live-Best Of-Album. Beim Durchhören ist mir immer bewusster geworden, dass ich den Oakland-Vierer definitiv mal wieder live erleben muss!
Arne
Stile: Postcore, Deathmetal, Sludge, Hardcore
Bands: Machine Head, Kylesa, Ryker's, Lionheart, Johnny Cash, Cult of Luna, The Ocean, Deserted Fear, TLUF