Stil (Spielzeit): Thrash/Speed Metal (44:15)
Label/Vertrieb (VÖ): Nastified Productions
Bewertung: 6/10
Link: http://www.freevil.se
FREEVIL sollen also die neue Hoffnung des Speed/Thrash/Horror Metal sein. Was heißt die neue Hoffnung, eigentlich gibt’s so eine extreme Mischung noch nicht. Zumindest nicht in der Art, in der sie von FREEVIL dargeboten wird. Wie sich das anhört?
Zum einen hören sich die Schweden mit ihren vermehrt auftretenden Synthiesounds sehr nach diversen „in Flammen stehenden“ Melo-Death Bands an. Zum anderen erinnern die Horrorsounds sehr an LORDI oder GWAR. Dazu kommt dann noch ein Gesang, der ständig zwischen Gekreische und tiefem Growlen wechselt, cleane Vocals muss man schon mit der Lupe suchen. Hört sich sehr interessant an? Ist es auch! Allerdings verstehen es die Jungs leider, alle genannten Trademarks bis über die Schmerzgrenze hinaus auszureizen.
Aber immer langsam mit den jungen Pferden. Das Album startet mit „Deathblow“. Womit wir auch direkt beim ersten Trademark wären, den Synthies. Diese, gepaart mit wahnsinnig schnellen Gitarrenleads und dem, hier noch nicht nervenden, Gekreische schaffen einen durchaus würdigen Opener, der den großen schwedischen Vorreitern des harten Metal in nichts nachsteht. Das folgende „Killing Spree“ knallt in die gleiche Kerbe, nur mit noch etwas mehr Intensität. Hier kommt das Keyboard sehr schön zur Geltung und erzeugt im Refrain eine sehr bedrückende Endzeitstimmung. Wer allerdings erwartet, dass es jetzt immer so weiter geht, muss sein flammendes Schreckensross erstmal gehörig zügeln. Bis zum nächsten (nämlich DEM ultimativen) Höhepunkt des Albums ist es nämlich ein fast schon beschwerlicher Weg. Denn irgendwann in den nächsten drei Songs fängt alles an zu nerven. Sowohl der ständig kreischende Gesang (hier hätten ein paar eingesäte cleane Passagen sehr gut getan) als auch die penetrant eingesetzten, pseudo atmosphärischen Keyboard-/Synthiesounds und auch das ständig hohe Tempo überzeugen einfach nicht mehr und es entstehen wenig mitreißende Thrash/Speed/Horror Metal Songs.
Aber dann: „Hate“! Eine wahre Granate. Die zwar wieder zwischen den angegeben Genres munter hin und her springt, aber durch deutlich tightere Gitarren, einen fast schon melodischen Gesang und eine gehörige Portion Drive zu überzeugen weiß. Bei diesem Kracher stimmt die Mischung einfach, was man vom Rest des Albums leider nicht mehr behaupten kann. Einzig das folgende „Toxicated“ hält das tonnenschwere Niveau ansatzweise aufrecht, dürfte davon aber einen höllischen Muskelkater davontragen. Danach folgt wieder das, was auch schon davor zu hören war. Nur Halbes und nichts Ganzes.
Alles in Allem müssen die Schweden auf dem Zweitling deutlich mehr in eine der erwähnten Sparten schlagen oder eben nur noch Brecher wie „Hate“ abliefern. Was von „Freevil Burning“ im Gedächtnis bleibt, ist ein ambitioniertes Werk, welches aber an dem Anspruch, in keine Schublade passen zu wollen, deutlich an Glanz verliert.