Morphyn – Ad Absurdum (EP)





Thrash Metal/Death Metal

Eigenproduktion

VÖ: 2008

Wertung: 7/10

 

Link: www.morphyn.de

 

MORPHYN stammen nicht nur aus Karlsruhe, nein, sie trällern auch ihren Frust über die Welt und Zwischenmenschliches auf bestens verständlichem Hochdeutsch daher. Und das schon seit dem Jahr 2000. Dabei sind sie gar nicht mehr so ein unbeschriebenes Blatt, wie man bei der etwas lieblos daherkommenden CD meinen könnte. Legen sie doch mit „Ad Absurdum“ bereits ihr viertes Kurzwerk in Eigenproduktion vor und durften schon für Bands wie FEAR MY THOUGHTS oder CATARACT die Fangemeinde in Stimmung brüllen.

 

Letzteres haben sie bestimmt bestens hinbekommen, stellt man sich den Opener „Auge um Auge“ in der Live-Version vor. Denn der geht von Beginn an mitten in die Fresse und lässt keine Zweifel an einem kräftigen Moshpit. Und so geht es durch die Bank der sechs Songs. Mit einem immens hohen Aggressionspotential keift Sänger Volle in das Mikrofon, aufgeputscht durch das unzerstörbare Fundament von Schlagwerker Kai, der dem Ganzen den nötigen (Nach-)Druck verleiht. Abgerundet wird das Ganze durch gekonntes Riffing der Gitarren und dem sehr dezenten, aber immer knallendem Bass. Verschnaufen ist hier nicht angezeigt. Trotzdem wird nicht wahllos geknüppelt, sondern immer wieder der ein oder andere Akzent durch Breaks gesetzt oder das Können der Kombo in klasse Grooves gezeigt. Und trotzdem bleibt ein schaler Beigeschmack – zumindest bei mir. Ich kann einfach mit deutschen Vokals nicht so viel anfangen. Vor allem wenn sie so platt und abgedroschen sind, wie bei MORPHYN. Mag sein, dass diese Tatsache einfach auch nur aufgrund der für eine Eigenproduktion bestens gelungenen Mischung so auffällt. Aber tut mir leid, ein wenig mehr Intellekt hätte man bei dem prima Songwriting schon erwarten können.

 

Wenn diese Nuss noch geknackt wird, ist mehr als nur vorstellbar, dass die bislang labellosen Karlsruher jemanden finden, der ihnen die Möglichkeit bietet, einen Silberling zu pressen, bei dem die Rezedenten nicht schon beim Auspacken sehen, dass es eine Eigenproduktion ist. Ein Ohr zu riskieren lohnt sich auf jeden Fall.