Stil (Spielzeit): Thrash Metal (48:40)
Label/Vertrieb (VÖ): Locomotive Records / Soulfood Music (25.04.08)
Bewertung: 7,5/10
Link: http://www.imagikametal.com
15 Jahre haben die kalifornischen Power / Trash Metaller IMAGIKA bereits auf dem Buckel, und in dieser Zeit mussten sie einige Klippen, wie zum Beispiel ständige Line Up Wechsel, umschiffen. Erst im Jahr 2004 fand sich eine stabile Bandkonstellation zusammen, und mit Norman Skinner am Mikro wurde auch die Stilausrichtung wesentlich abwechslungsreicher, denn mit klassischen Thrash Titeln wie „Waking A Dead Man“, dem Power Metal Song „Feast For The Hated“, oder auch mit melodiöseren, fast schon epischen Tracks wie „Succubus“ decken sie schon eine ziemliche Bandbreite an Stilrichtungen ab.
„Feast For The Hated“ ist bereits dass sechste Studioalbum, das die Gründungsmitglieder Steven Rice (guitars) und Henry Moreno (drums), sowie Norman Skinner (vocals), Jim Pegram (bass) und Corey Krick (guitars) einspielen, und erneut haben sie sich mit den dafür komponierten zehn Songs unüberhörbar weiter entwickelt, ohne den Versuch zu machen, ihre Wurzeln, die im traditionellen Thrash Metal liegen, zu unterdrücken.
Es ist schon verwunderlich, dass die Band nie den ganz großen Wurf geschafft hat, obwohl sie bisher immer starke Alben auf den Markt gebracht haben, und auch „Feast For The Hated“ bildet da keine Ausnahme. „Waking A Dead Man“, „Your Creator“ und „Bleed As One… Appease The Gods“ eröffnen dieses Album brachial, und pusten dem Hörer schon ordentlich die Gehörgänge frei, wobei neben den krachenden Gitarrenriffs vor allem Sänger Norman Skinner Akzente setzt, weil er seine Stimme sehr variabel einsetzt, und von röchelnd, wütend und räudig (Waking A Dead Man“), bis klar und akzentuiert („Your Creator“) die ganze Palette drauf hat, was alleine schon dafür sorgt, dass die Scheibe sehr schlecht irgendeiner Stilrichtung zu zuordnen ist.
Das unterstreichen IMAGIKA dann auch mit direkt mit „Behind Immoral Eyes“, mit dem sie sich schon etwas mehr vom traditionellen Thrash entfernen, und eher nach US Metal klingen, aber auch hier eine ziemliche Wucht in ihren Sound legen, der wirklich auf dem kompletten Album vorbildlich aufgenommen und gemischt wurde und ordentlich knallt.
Der Titelsong „Feast For The Hated“ beweist erneut die Stilvielfalt des Albums, denn er beginnt überraschend balladesk, mit ganz klaren Vocals von Norman, mutiert aber nach ca. einem Drittel der Spielzeit zu einem Headbanger der gehobenen Klasse. „Thinning Out The Herd“ und „New Power Rises“ gehen dann wieder eher in die räudige Richtung der ersten drei Tracks.
Nach diesen Songs ist es nicht wirklich eine Überraschung, dass die Band mit „The Sick Sense“ noch eine starke und düstere Power Ballade am Start hat, und das absolute Highlight mit dem Titel „Succubus“ der Scheibe zum Schluss folgt.
Ungewöhnlich episch und im Duett mit einer Sängerin gesungen, ist dieses Stück mit über sieben Minuten nicht nur der längste, sondern auch der in meinen Ohren stärkste Track der Scheibe. Der Refrain ist ein echter Ohrwurm, und das Norman Skinner hier wirklich alle Facetten seiner Stimme bringt, und das dann noch durch eine sehr schöne Frauenstimme unterstrichen wird, setzt diesem Song die Krone auf.
Fazit: Was nach den ersten drei Songs fast wie eine Old School Thrash Scheibe klingt, entwickelt auf „Feast For The Hated“ im weiteren Verlauf eine unerwartete stilistische Vielfalt, die mir sehr gut gefallen hat.
Dirk
Musik: Hard Rock, Heavy Metal, Power Metal, Blues
Bands: Thin Lizzy, Gary Moore, Dio, Savatage, Bloodbound, Y&T, Edguy, Iron Maiden, Judas Priest, W.A.S.P.
Aktueller Dauerrotierer: Herman Frank - The Devil Rides Out