Stil (Spielzeit): Thrash/Death (43:59)
Label/Vertrieb (VÖ): Rusty Cage / H`art (16.02.07)
Bewertung: 6,5 /10
Link: http://www.cyphercore.com/
http://www.myspace.com/cyphercore
Wie ich bereits an anderer Stelle erwähnt habe, kommen zur Zeit immer wieder gute Platten aus der Richtung Niederlande/Belgien. Mit CYPHER kommen nun die Nächsten und ja, auch diese Platte ist wieder gut.
Die bereits 2002 gegründeten CYPHER legen mit „Darkday Carnival“ ein Debütalbum vor, das sich wirklich hören lassen kann. Auch wenn ihre Internetadresse (www.cyphercore.com) eine Nähe zum Metalcore andeutet, liegen die Wurzeln des Sound wesentlich eher im Thrash- und DeathMetal. Nach Metalcore klingt das nicht so wirklich und so wird auch das Thema „Breakdown“ weiträumig umschifft. Dafür gibt es ab und zu mal eine akustische Gitarre, schnelles Schlagzeug und einen Gesang, der mich aus irgendwelchen Gründen immer an die Schreiparts der alten TRIVIUM denken lässt. Aber damit wir uns nicht falsch verstehen: cleanen Gesang gibt es hier gar nicht, sondern von vorne bis hinten auf die Mütze.
Auch wenn die Geschwindigkeit nach einem furiosen Anfang wieder etwas zurück geht, klingt das ganze doch eben sehr thrashig, wobei wie erwähnt, ab und zu „deathige“ Melodien eingebunden werden. Ab und zu hätte es durchaus weniger Gesang sein dürfen, da dieser die Riffs manchmal ein wenig zudeckt, aber dafür wissen CYPHER wenigstens ab und zu auch mal zu überraschen. Sei es mit einem plötzlich auftretendem Beinahe-Refrain wie in „Handfull Of Darkness“ oder interessanten rhythmischen Einsprengseln wie im Eröffnungsriff des selben Liedes. Allerdings wiederholen sie dieses drei Lieder später bei „Status Of Flesh“ nochmal ziemlich ähnlich.
Leider muss ich mich hier wieder mal als zartes Seelchen outen, denn der Sample vor „Rape The Willing“ ist meiner Meinung nach ein Griff in`s Klo. Gut, da keine Texte beiliegen und ich den Film, aus dem der Sample stammt nicht kenne, habe ich keinen Kontext, aber „Let dogs rape her“ ist schon so ziemlich unterste Schublade. Naja, Hauptsache „schocken“. Ansonsten zeigen sich die vier Niederländer allerdings ziemlich geschmackssicher (inklusive klassischem Gitarrenstück), wenn auch nicht übermäßig abwechslungsreich. Aber dafür wird hier nicht zu sehr in Richtung Zeitgeist geschielt (aber trotzdem ein knackige Produktion mitgenommen), sondern wunderbar geholzt.
Auch wenn ich „Darkday Carnival“ nicht unbedingt als die totale Über-Scheibe bezeichnen würde, liefen CYPHER hier ein mehr als gelungenes Debütalbum ab, welches mit Sicherheit (und mit Recht) seine Fans finden wird. Allen Fans von Thrash und Death, die ihre Musik lieber ohne das Anhängsel „Core“ haben möchte, sei diese Scheibe jedenfalls wärmstens an`s Herz gelegt.