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Seit einem ¼-Jahrhundert schon rödeln das Quartett aus Lörrach durchs Unterholz; dass es nie so wirklich aus dem Knick gekommen ist, mag viele Gründe haben. Ein Mangel an Qualität ist ganz sicher nicht das Problem. --- Zumindest nicht aus der Perspektive derer, die sich daran erinnern, dass Thrash eine gehörige Punk-Schlagseite benötigt, um richtig räudig zu sein. Und die schlägt gleich mal im Opener „Magic Forest“ voll durch, in der Frontsau Freddy wie ein Stimmklon von WARFAREs Evo herumgröhlt. Nicht immer klingt er so. Also nicht immer so rotzig, so rüde, so rüppelig. Das finde ich zwar eher schade, da NECRONOMICON jedoch nicht exklusiv auf der Metal Punk - Schiene fahren, limitiert auch Freddy sich zu Recht nicht. Fakt ist mal, dass er über eine der intensivsten und variabelsten Stimmen der (inter)nationalen Thrash-Gilde verfügt. (An deren rauen Charme sich dann natürlich auch schnell die Geister scheiden können.) Das zeigt sich bei Mid-Tempo-Stampfern wie „Refugee“, und besonders natürlich bei der Ballade „One Universe“, die hübsch minimalistisch instrumentiert ist. Ansonsten wird technisch versiert und variabel drauflos gehämmert und gesägt. Variabilität also auch in Tempofragen. Immer wieder wird richtig Gas gegeben, um die Karre schön vor die Wand fahren zu können, auf dass es nur noch schleppend weitergeht. Abwechslung und Spannungsbögen satt. Aber, und damit sind wir beim gefühlten Schwachpunkt, obwohl die Songs allesamt schlüssig strukturiert sind, und die zahlreichen Breaks dem „Neckbreak“ nicht im Weg stehen, ist mir das auf die Dauer etwas viel Variabilität. --- Mag sein, dass ich das nicht sagen würde, wenn es den fulminanten Eröffnungsmetzler nicht gäbe. Dann würde ich mich nur an tollen Old-School-Riffs und –Leads erfreuen und daran, dass man sie wie alte, lang nicht gesehene Kumpels herzen kann. Gut gehalten, schön weiterentwickelt… Aber „Magic Forest“ ist so wunderbar rotzig, catchy und „straight between the eyes“, dass sich bei mir auf die Dauer Enttäuschung breit machte, dass NECRONMICON kein weiteres Mal mit solcher Härte in dieselbe Kerbe schlagen. Trotz meines Gejammers ist dies eine sehr schöne Arbeit alter Dresch-Flegel geworden, die das Thrashen von der Pieke auf gelernt haben. Freunde traditionsbewußten Thrash' sollten unbedingt mal hinhören…. p.s.: Der Vergleich mit ein Jahr älteren „großen Bruder“ aus der Nachbarstadt ist bewußt ausgespart worden…