Gurd - Bang!



Stil (Spielzeit): Thrash Metal (51:10)
Label/Vertrieb (VÖ): Dockyard 1 (28.07.06)
Bewertung: 7/10
Link: www.gurd.net

„Was, die gibt's noch!?" - Erzählte ich von der neuen GURD-Scheibe, stieß ich fast überall auf dergleichen überraschte Ausrufe. Totgesagte leben bekanntlich länger, und obwohl ich vorab etwas skeptisch gewesen bin, ob GURD noch mal richtig draufpacken können, hat mich ihr achtes Album „Bang!" voll überzeugt.

Der Name ist Programm, soviel ist bereits nach den ersten Riffs klar. Wo bei den letzten Veröffentlichungen der Schweizer Thrash-Institution eher ein wenig Leerlauf im Ideengetriebe herrschte, legen die Vier nach 10 Jahren Bandbestehen eine ordentliche Kelle Frische und Drive zu. Grooves vermengen sich in gewohnter GURD-Manier mit schnellen Mosh-Attacken, das Schöne daran ist aber, dass von den Songs endlich wieder etwas hängen bleibt und auch die Melodik nicht zu kurz kommt: Beispielsweise der Chorus des Titeltracks, der einem so einfach wie überzeugend um die Ohren geknallt wird, oder das komplett geniale „Wish", das in herrlicher Death'n'Roll-Manier aus den Boxen drückt. Schade, dass von diesem außergewöhnlichen Kaliber nicht mehr an Bord ist, aber trotzdem klingt „Bang!" insgesamt entschlossener und mehr auf den Punkt, als das auf den letzten Veröffentlichungen der Fall war.

Die Coverversion von BLACK SABBATHs „Children Of The Grave" überzeugt mich nicht so sehr, vielleicht liegt's daran, dass hier Andre Grieder singt, der mit GURD-Chef V.O. einst bei POLTERGEIST zockte, und der betagte Song wie ein Fremdkörper zwischen den anderen sehr modern klingenden Tracks wirkt. Dafür leitet ein atmosphärisches Instrumental den fulminanten Schlusstitel „The Storm" ein, der mit Chorgesang endet und noch mal ein Ausrufezeichen ans Ende eines Albums setzt, das letztlich (knapp) seine sieben Punkte verdient hat.
Chris

Als Kind der 90er liebe ich Grunge und Alternative Rock – meine bevorzugten Genres sind aber Death, Groove, Dark und Thrash Metal. Ich kann Musik und Künstler schwer voneinander trennen und halte Szene-Polizisten für das Letzte, was Musik braucht. Cool, dass Du vorbeischaust!