Deutsches Thrashurgestein, alle Albumtitel beginnend mit „I"? Richtig, DEW-SCENTED! Diesmal mit einer besonderen Mischung, nämlich drei neue Stücke, einige Liveaufnahmen von Bonussongs des 2010er Werkes „Invocation" sowie des 2011er Werkes „Icarus" und einige Coverversionen von INCUBUS, PRONG, INSIDE OUT, WASTED YOUTH, JUDGE, POWERMAD und GENOCIDE SUPERSTARS. Fans der Band dürften schon mal aufhorchen und mit 19 Songs für kleines Geld darf man sich über massig Playerfutter freuen!
Die ersten drei (neuen) Stücke brettern in guter alter DEW-SCENTED Manier mit Volldampf aus den Boxen. Live klingen die altbekannten Lieder noch etwas dynamischer, aber ohne die spärlichen Ansagen hätte man gar nicht gemerkt, dass es live ist. Es sind keinerlei Fans und Jubelschreie zu hören, dafür donnert der Bass besonders fett in „Sworn To Obey". DEW-SCENTED geben in jedem Moment auf „Insurgent" mächtig Druck und verlieren dabei niemals die Melodien aus dem Auge. Der Gesang ist gewohnt bissig und eine Spur irre, aber stellenweise monoton. Immer wieder mein kleiner Kritikpunkt an der Band, eventuell liegt das aber auch an der geballten Melodiepower. „Insurgent", also rebellisch und aufrührerisch sind die Thrasher auf jeden Fall, bei derart durchweg rasender Geschwindigkeit bleibt kein Stein auf dem anderen und kein Headbanger stocksteif.
Die Cover sind durchweg gut interpretiert, allerdings nicht wirklich weit vom DEW-SCENTED Schuss entfernt und nicht wirklich bahnbrechend. Besonders gut gefällt mir aber das punkige Gerotze in „No Spiritual Surrender", hoher Wiederhörfaktor. Mit den gleich sieben Covern richtet sich „Insurgent" wohl nicht unbedingt an Neueinsteiger, sondern eher an nimmersatte Fans. Die dürften mit den Aufnahmen, allesamt in Topqualität, Spaß haben und anhand der drei neuen Songs feststellen, dass DEW-SCENTED genau da anknüpfen, wo sie mit „Icarus" aufgehört haben. Top! Aber leider nicht viel Neues und die Cover hauen mich nicht um.