Sie kommen aus Paderborn, in den Neunzigern hießen sie GREED und spielten Thrash Metal. Mitte des letzten Jahrzehnts hießen sie dann GODS WILL BE DONE – zumindest zwei Ex-GREED-Mitglieder – und wollten Thrash Metal spielen. Sie nahmen ihr Debüt auf, durften bei namhaften Thrashern die Bühne vorwärmen und „Apex Predator" ist ihre zweite Scheibe.
Einmal durchladen und den Abzug drücken. In den zwei Minuten des eröffnenden Titelsongs bleibt nicht viel Zeit für Firlefanz, wie GODS WILL BE DONE es nennen. Also werden die Geräte eingestöpselt und losgeprügelt. Dreckige Gitarren, authentisch wummernde Drums und klassisches Thrash-Geschrei zeigen dem Hörer, worum es hier geht.
Flitzende Soli, die nicht ganz so schräg-slayeresk anmuten, geben dem brodelnden Eintopf eine weitere Geschmacksnote. Während man zunächst einen Backstein auf das Gaspedal legt, wird in „Atheist = Heretic" die Handbremse angezogen, mit düsterem Groove und eingebauten Grusel-Growls. Schwungvoll geht es aber in die nächste Kurve, im fünften Gang brettert man durch die Religionskritik mit Hilfe flotter Griffbrettarbeit, bevor man die Geschwindigkeit wieder begrenzt.
In „High On Hate" ist nicht soviel Spielerei möglich, da man in knapp unter zwei Minuten naturgemäß weniger einbringen kann als in der doppelten Spielzeit. Deshalb ist hier das Haupt-Motto: Auf's Maul. Mit dieser Überschrift könnte man eine Menge Tracks von „Apex Predator" versehen, denn für die Jungs aus Ost-Westfalen ist das Ziel nicht, möglichst viele Experimente mit Instrumenten durchzuführen, sondern einfach reinen, urigen Thrash Metal zu zocken. Und das gelingt ihnen ganz gut.
In den großen Fußstapfen von amerikanischen Größen wie EXODUS, doch nicht ganz so aggressiv wie die alten KREATOR, bietet die Truppe einen ordentlichen Teller Geschnetzeltes. Noch sind große Hits nicht auszumachen, aber im Revival des alten Thrashs können GODS WILL BE DONE auf jeden Fall mitmischen.
Manuel
"Größtenteils harmlos."