„Serpents Unleashed“ markiert das fünfte Album von SKELETONWITCH aus Ohio in zehn Jahren – keine schlechte Bilanz. In diesen zehn Jahren spielte die Band zahllose Touren, große Festivals und ständig gegen irgendwelche Industrietrends.
Das neueste Machwerk klingt deshalb noch lange nicht reif und zahm, sondern stärker denn je. Mit einer Ungezügeltheit, die man heute wohl am ehesten mit einer Band wie den Norwegern KVELERTAK vergleichen kann, werden hier Black/Thrash-Bastarde in die Menge geschossen, die es in sich haben und selten die Drei-Minuten-Grenze überschreiten.
Was als erstes auffällt, wenn man “Serpents Unleashed“ in den Player schiebt, ist die Produktion. Die Gitarren sind im Vergleich zu anderen Bands wahrscheinlich etwas leiser gedreht, sodass Drums und Bass oft im Vordergrund bollern – eine Tatsache, die erst einmal irritieren wird, vor allem, da es hier geile Riffs én masse gibt. Nach einigen Songs merkt man jedoch, dass dieses Merkmal das Material noch ungezügelter und räudiger klingen lässt, und spätestens nach der ersten Hälfte des Albums hat man sich daran gewöhnt und Gefallen daran gefunden.
Die Gitarrenarbeit der 11 Songs ist sehr abwechslungsreich: Hauptsächlich regieren hier Thrash-Riffs, die oft mit bitterbösen Death-Metal Parts oder klirrenden, erhabenen Black-Metal Rasereien abwechseln. Die Vocals hingegen halten sich ganz an die skandinavischen Vorbilder. Der Fronter krächzt und kreischt sich gekonnt durch die Songs. Diese Stilmelange ist hervorragend gelungen, sodass SKELETONWITCH aus mehreren Lagern Fans rekrutieren dürften.
Als Highlights des halbstündigen Albums muss neben dem stark gerifften Titeltrack und dem erhabenen „From A Cloudless Sky“ vor allem „This Evil Embrace“ genannt werden, das durch eine großartige Zusammenarbeit von Gitarrenmelodien und Vocals überzeugt. Mit „Serpents Unleashed“ setzen SKELETONWITCH der Metalszene einen fetten Brocken vor, der bestimmt in so manchen Top-10-Listen des Jahres auftauchen wird. Eine Band, die man live sehen muss, am besten in einem kleinen, verschwitzen Club, mit Konsorten wie BOMBUS oder KVELERTAK.