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Ganz so frisch sind die Jungs von RAZOR OF OCCAM wirklich nicht, was aber nichts negatives sein soll. Die Hälfte der Besetzung spielt auch in der Kult-Kapelle DESTRÖYER 666 und die anderen beiden sind musikalisch auch keine unbeschriebenen Blätter. Auch wenn diese Band schon seit über einer Dekade besteht, können sie „Homage To Martyrs" ihr Debütalbum nennen, da bisher noch nicht mehr als je zwei Demos und EPs herausgesprungen sind.
Da werden gleich von Anfang an keine Kompromisse gemacht. Mit einem dreckigen Alt-Neu-Sound braten die Burschen mit ein bisschen Hang zum Alten, aber trotzdem recht druckvoll einen Storch, dass es nur so brutzelt. Ohne viel Luft zu holen, brettern sie thrashig durch die Botanik, kombiniert mit schwarz-blastigem Geballer und wunderbarem Gekeife.
Flotte slayereske Soli geben dem Hochgeschwindigkeitszug einen hübschen Anstrich, der etwas Abwechslung, aber keine Tempoverlangsamung mit sich bringt. Wenn man natürlich acht Tracks in einer guten halben Stunde unterbringen will, muss man ein bisschen Gas geben, aber auch das haben SLAYER ja damals bewiesen, dass das locker zu schaffen ist.
Interessant finde ich die Selbstbeobachtung, dass im fünften Track „Immortal Code" kaum Gesang vorkommt und obwohl der Song mit dreieinhalb Minuten unwesentlich kürzer als die meisten anderen ist, ist mir zunächst gar nicht aufgefallen, dass fast kein Gesang da ist. Meiner Meinung nach ist dies kein Manko, sondern zeigt, dass die Musik - zumindest zeitweise - sogar ohne Stimme auskommt und trotzdem rockt.
Als Fazit würde ich behaupten, dass die Platte in ihrem schwarz angehauchten Thrash Metal ordentlich knallt, auch wenn der Hit-Charakter ein bisschen fehlt. Aber es wird unerbittlich geholzt, was das Instrumentarium hergibt, so dass kaum Zeit zum nachdenken bleibt. Nicht zu komplex, ganz und gar nicht anspruchslos wird mit Volldampf das Ohrläppchen vermöbelt, dass es eine Freude ist.
Stil (Spielzeit): Blackened Thrash Metal (33:45)
Label/Vertrieb (VÖ): Metal Blade Records (13.03.09)
Bewertung: 7/10
Manuel
"Größtenteils harmlos."