Eingestimmt auf die Apokalypse durch eine Erzählung über eine zukünftige Welt, die nur noch von Angst und Aggression regiert wird, werden nach einer Minute die Gewehre durchgeladen. In höllischem Tempo und mit Stichsägen-Gitarren rast die Bande los. Gift und Galle spuckt Fronter Hades, so dass man meint, der Titelsong düse in einer knappen Minute an einem vorbei.
Doch schon im folgenden „Reaktor" senkt der Groove die Köpfe und die Hörerschaft bekommt ein Atomkraft-kritisches Lied präsentiert, bei dem man mit dem Geigerzähler in der Hand prima mitgrölen kann. In „Troublemakers Black Metal" mit thrashiger Schlagseite wird für das Gruppenbrüllen dann schon von Band selbst gesorgt.
Immer wieder dringen Worte wie „Kadaverdeponie" oder „Eiterkolonie" an die Lauscher. Mit EISREGEN haben die Jungs aber musikalisch weniger gemeinsam. Dreckige Riffs, durchdachte rhythmische Spielchen und wiedererkennbare Melodien werden zu einer brodelnden Suppe mit Schärfegrad neun.
Ein bisschen punkig angehaucht wirkt der „Prayer To The Bomb", der im Unterholz Vollgas gibt. Wie beim letzten Album fallen mir an dieser Stelle wieder die schwedischen THE UGLY ein.
Anschließend gibt es in der Mitte der Platte den ersten von zwei Zehn-Minütern zu hören, wodurch die Gesamtspielzeit mit einer knappen Stunde relativ lang ist. Erstaunlich gut gelingt es den Norddeutschen in dem ersten langen Song, die Spannung aufrecht zu erhalten, Hooks einzubauen und trotzdem mit viel Feuer unter dem Hintern den Gegner niederzuwalzen.
Der Abschluss „Ubootmagie" könnte eher als stimmungsvolles Outro zählen, da nur in den letzten zweieinhalb Minuten nochmals die Lachgaseinspritzung aufgedreht wird.
BLACKSHORE verbreiten mit einer wütend-dreckigen Attitüde prima Stimmung. Das hört sich paradox an – ist es auch. Thrashige Anleihen und schwarzer Sound, die Party wird aggressiv. DER WEG EINER FREIHEIT bringen vielleicht eine andersartige Atmosphäre hervor, dafür grooven und rocken die Lübecker mehr. Wer Schwarzwurzeln in den Ohren hat, sollte sie rausnehmen und dringend reinhören.
Vor zwei Jahren kam aus Lübeck eine kleine „Legion" in Form einer ruppigen Schwarzmetall-Scheibe angeflogen. Kompromisslos hart im Sound, geradlinig und doch kreativ legte die norddeutsche Mannschaft BLACKSHORE eine schöne Platte vor. Ihr drittes Werk „Terror" ist nun der kriegerische Nachfolger.

Manuel
"Größtenteils harmlos."