Stil (Spielzeit): DoomThrashCore (42:58)
Label/Vertrieb (VÖ): Massacre/Soulfood (27.06.05)
Bewertung: Beklemmend intensiv (8/10)
Link: www.totenmond.de
Faszinierend. Totenmond prügeln und doomen immer noch hasserfüllt durch die Hölle, ohne Kompromisse einzugehen, was Sound oder Textinhalte angeht. Und somit klingt das siebte Album gewohnt schwer verdaulich und unheilvoll.
Das Backnanger Trio setzt wiederholt auf überschaubares Songwriting, verlässt sich ganz auf den eigenen, extrem druckvollen und postapokalyptischen Sound, der von brachialen Saitengewittern eruptiv und bleiern schwer in Form gegossen wird. Atomsphäre ist das Zauberwort, welches der Mixtur aus oberflächlich stumpfem Riffgeramme und zähflüssigen Slow-Motion-Parts das besondere Etwas verleiht, beklemmend und verstörend wie auch die deutschen Texte, die mit rollendem „r" und tosender Stimme das Böse in kryptischen Zeichen an die Wand malen.
Im Vergleich zum Vorgänger „Unter Knochen" klingt die Platte produktionstechnisch transparenter, sie ist auch in Hinblick auf die Songs klarer strukturiert und etwas zugänglicher, weil der innere Aufbau und Ablauf nachvollziehbarer erscheint. Der Hörer wird zwar nach wie vor gegen den Strich gebürstet und an den Abgrund geführt, doch geschieht dies unterschwelliger und somit fast noch beeindruckender.
Totenmond sind nach wie vor eine gewaltig starke Marke für sich, fern jeder Kategorisierung. Wie sagte ich bereits? Faszinierend.
Chris
Als Kind der 90er liebe ich Grunge und Alternative Rock – meine bevorzugten Genres sind aber Death, Groove, Dark und Thrash Metal. Ich kann Musik und Künstler schwer voneinander trennen und halte Szene-Polizisten für das Letzte, was Musik braucht. Cool, dass Du vorbeischaust!