Merendine Atomiche – Rude Rebel Brotherhood



Stil (Spielzeit): Thrash Metal (43:06)
Label/Vertrieb (VÖ): Locomotive Rec.(19.04.09)
Bewertung: 6/10
Link: http://www.merendineatomiche.com
http://www.myspace.com/merendineatomicheofficial
 

Vor vierzehn Jahren treffen sich ein paar Klassenkameraden in Italien und beschließen, sich dem alten Sound des Thrash zu widmen. Einige Zeit später machen die Burschen mit einem METALLICA-Tribut-Album auf sich aufmerksam und trümmern die ersten Scheiben ein. Immerhin kommen die Jungs so weit, dass sogar Jeff Waters von ANNIHILATOR ein bisschen Gitarre mitspielt; und dieses Mal, auf der dritten Platte, ist Chris Caffery (SAVATAGE, TRANS SIBERIAN ORCHESTRA) mit von der Partie.

In schwerem Groove walzt der Opener durch die Stiefelrepublik - ein Kopfnicker, der mit kurzen Up-Tempo-Parts und Brüll-Chorus das grobe Schema erläutert.
Bei klassischen Rock-Thrash-Soli und kleinen technischen Rhythmus-Raffinessen demonstrieren die Italiener ihre instrumentellen Fähigkeiten, die aber nicht überbelastet werden. In dem melodisch-groovigen Thrash wäre dies auch fehl am Platz, da hier eher der Nackenschwinger im Vordergrund steht.
Auch wenn MERENDINE ATOMICHE die Cover-Pfade verlassen haben und seit drei Alben die eigenen Noten zu Papier bringen, kommt mir gleich zu Beginn der Scheibe eines der ersten Riffs bekannt vor. Die Orientierung an den Altvorderen hinterlässt natürlich ihre Spuren, doch bei den Meistern der Nudeln scheint die Wirkung so hoch zu sein, dass es fast eine Art Zwangsjacke ist, die ein eigenes Profil größtenteils verhindert. In „Captain Venice" werden dann kurze Passagen aus der klassischen Musik fast original zitiert, wodurch das Spiel mit dem Nachmachen wieder verstärkt wird.
Kraftvolles Geschrei und ebenso satte klare Vocals runden die ordentliche Melodie-Thrash-Orgie ab, die sich hauptsächlich im mittleren Geschwindigkeitsbereich bewegt. Die Mischung aus der Härte von PANTERA, kleinen flotten Einschüben á la MEGADETH und ein bisschen Rotz-Rock-Attitüde bringt auf der Bühne bestimmt einige Stimmung in die Bude. Aber als Album fällt nach einiger Zeit der Spannungsbogen etwas ab. Trotz mangelnder Innovativität ist „Rude Rebel Brotherhood" ordentlich gemachtes Thrash-Entertainment, das mit mehr Abwechslung und Loslösung von den alten Helden mehr Originalität gewinnen könnte.
Manuel

"Größtenteils harmlos."