„Quadra“: Vier Teile à drei Songs
Da sich das Album um die Zahl vier dreht, ist „Quadra“ in vier Teile à drei Songs eingeteilt – wie ein Vinyl-Doppelalbum. Schöne Idee, zumal Seite Eins gleich mal mit dem harten Besen durchkehrt: „Isolation“ ist ein fantastischer Thrash-Klopper, der an die knüppelharte 80er-Phase der Band erinnert. Danach wird es zwar komplexer, aber es bleibt herrlich hart.
Ein göttlicher Drummer und ein Gitarrist mit eigenem Stil
Im weiteren Verlauf von „Quadra“ hört man noch Reminiszenzen an „Chaos A.D.“, Roots und die mit Sänger Derrick Green eingeleitete hardcorelastige Phase. Respekt, dass das ganze Album dennoch frisch klingt, statt nur einen Aufguss oller Ideen zu versammeln. Maßgeblichen Anteil daran hat Eloy Casagrande: Ein göttlicher Drummer, der nach vorn peitscht und zugleich vertrackte Rhythmen und Spirenzchen einflicht. MESHUGGAH und sogar DEATH lassen erneut grüßen. Doch auch Andreas Kisser hat seinen Anteil, denn sowohl Riffing als auch Soli zeigen einen Gitarristen mit einem (mittlerweile) ganz eigenen Stil.
Duett mit Sängerin: SEPULTURA betreten Neuland
Derrick Green bekommt seine Sternstunde im letzten Quartal des Albums. Hier wird es rockiger, und passend dazu zeigt der Shouter sein Gesangstalent. Am ungewöhnlichsten für SEPULTURA ist wohl der Abschluss-Track „Fear, Pain, Chaos, Suffering“: Green singt im Duett mit FAR FROM ALASKA-Sängerin Emily Barreto.
Ein Knall zum Ende fehlt
„Quadra“ klingt mit seinen vier Teilen soweit aus einem Guss, wie das mit so unterschiedlichen Ansätzen im Songwriting möglich ist. Schade ist, dass SEPULTURA zum Ende hin nicht wieder an den thrashigen Einstieg anknüpfen. So verliert das Album doch ein wenig Spannung. Ein Knall zum Abschluss hätte ein sehr gutes Album noch ein bisschen besser gemacht.