Dabei trifft die Zuordnung zum Thrash bei CRYPTOSIS nicht zwingend den Kern der musikalischen Identität. Hervorgegangen aus den Old-School-Thrashern von DISTILLATOR kann das Trio seine Herkunft zwar kaum leugnen, ergänzt diese aber zusätzlich mit Elementen aus dem Death, Black und Symphonic Metal. Entsprechend erfrischend und abwechslungsreich gestaltet sich die Tracklist von "Bionic Swarm“, in der langsame Death-Metal-Walzen ("Prospect Of Immortality“) und symphonische Zwischenspiele auf klassische Thrash-Granaten ("Decypher“) folgen.
Zwischen Genie und Durchschnitt
Doch während das Mischverhältnis stimmig ist, bleibt die Qualität der Stücke immer wieder auf der Strecke. "Bionic Swarm“ schwankt teils bedenklich zwischen echtem Hitpotenzial ("Conjuring The Egoist“) und belangloser Durchschnittsware ("Game Of Souls“, "Mindscape“), die den prinzipiell guten Gesamteindruck des Werkes schmälert. So fehlt CRYPTOSIS auf "Bionic Swarm“ nicht selten das letzte bisschen Eigenständigkeit in Stil und Komposition, was sich insbesondere in so manch lahmem Refrain äußert.
Unter dem Strich bleibt es aber dabei, dass es sich bei "Bionic Swarm“ um ein durchaus interessantes Debütwerk handelt. Zwar scheinen CRYPTOSIS ihren Groove noch nicht vollständig gefunden zu haben, dennoch schimmert das Potenzial des Trios, welches im eigenwilligen Genre-Mix verborgen liegt, stets durch. So bleibt es mit "Bionic Swarm“ bei einer ausbaufähigen Scheibe, die aber durchaus Lust auf eine hoffentlich (noch) bessere zweite Platte macht.
Tracklist
01. Overture 2149 (01:08)
02. Decypher (03:54)
03. Death Technology (03:07)
04. Prospect of Immortality (06:21)
05. Transcendence (04:02)
06. Perpetual Motion (00:53)
07. Conjuring the Egoist (04:10)
08. Game of Souls (04:30)
09. Mindscape (05:30)
10. Flux Divergence (03:38)