“Fatal Horizons”: Mehr Thrash, aber die Wurzeln sind noch hörbar
Modern? Ja, “Fatal Horizons” enthält zahlreiche Elemente, die erst nach 1989 entwickelt worden sind und ist darüber hinaus auch noch fett produziert. Andererseits sagt die Band selbst, dass ihr neues Album thrashlastiger geworden ist als ihr älteres Material. Aber man hört durchaus noch, dass RHYTHM OF FEAR – mutmaßlich nach einem M.O.D.-Album benannt? – Hardcore-Wurzeln und die 90er nicht verschlafen haben.
Und so vereint “Fatal Horizons” das Beste verschiedener Welten: Hardcore-Grooves mit leichtem PANTERA-Flavor, rasend schnelle, klassische Thrashpassagen, verspielt-komplexe Licks und Breaks, die an MEGADETH erinnern ... Und nicht zuletzt einen Shouter, der sowohl nach Chuck Billy als auch nach Tommy Victor klingt.
RHYTHM OF FEAR lassen SLAYER auf Hardcore treffen
Als Highlights könnte man fast alle Songs anführen (auch wenn zum Ende die Dichte an ultrazwingenden Songs etwas abnimmt). Mit dem Opener “Obsolescence” steht direkt eines am Anfang: Klassischer Thrashgalopp zum Einstieg führt in einen überraschenden Refrain, der direkt den ersten Ohrwurm des Albums setzt. Auch cool: das kurze, megaschnelle “Oath Made In Hell” - SLAYER trifft auf Hardcore. Eines von vielen Beispielen für gutes Songwriting ist der Titeltrack: “Fatal Horizons” vereint rasend schnelle Passagen mit zündenden Riffs, knalligen Breaks, Grooveparts und coolen Soli.
Kurz: RHYTHM OF FEAR schaffen mit “Fatal Horizons” das Kunststück, Tradition und Moderne zu einem sinnvollen Ganzen zu vereinen. Durchdachter Thrash mit einer Prise Hardcore, TESTAMENT und PRONG in der Stimme – wer das mag, wird diese Scheibe lieben.