Stil (VÖ): Thrash Metal (21.03.2005)
Label/Vertrieb: Regain / cmm w. rott
Bewertung: "Solide, wennauch etwas langweilig!"
Link: http://www.wreckingcrew.com
Schon im Vorfeld versprach der neueste Streich aus dem Hause Blitz interessant zu werden; wurde doch ein Song angepriesen, der das famose „Fuck You!" als Rausschmeißer auf Konzerten verdrängen könnte. Also nichts wie rein in's Laufwerk mit der CD und die Rezension geschrieben.
„Within Your Eyes" macht sofort klar, wohin es mit diesem Album geht: voll auf's Maul, und zwar wirklich. Ein sehr langsames Intro, welches dann in bekanntes Schreddern übergeht. Bei voller Lautstärke streckt die Rezentenschwester dann schon mal den Kopf verwundert ins Zimmer, aber das ist in dem Moment, als das kauzige Gekrächze von Bobby Blitz Elsworth ertönt, auch egal. Ähnlich verhält es sich bei dem lieblich anmutenden „Love", von dem man aber keine nackenschonenden Liebesriffs erwarten sollte. Auch hier geht es erst „ruhiger", dann aber extrem brutal zu. Viele breaks und weniger fesselnd wie der erste Song, wenn auch hier das „Stimmpotenzial" von Blitz mehr zur Geltung kommt. „Loaded Reck" ist lange instrumental gehalten, bis dann nach ca. 1 ½ Minuten der Gesang einsetzt. Treibender Beat und stimmiger Gesang machen den Song zu einem soliden Stück Metal. Nicht weniger stabil macht „Bats In The Belfry" weiter, wenn auch wie beim Vorgänger eher ruhig, bis der Gesang einsetzt. Sonst nichts weiter Besonderes. Ein Satz, wie man ihn jeden Tag beim Metzger hört: „A Pound Of Flesh", aber schnell. Beides bekommt man. Geschwindigkeit bis zum Abwinken verpackt in einer dicken Schicht von ungeschliffenem, rabiatem Metall. „Keeper" holzt in gewohnter Manier, ein wenig aggressiver als bisher vielleicht, weiter in den Gehörgängen rum und lässt den geneigten Rezensentennacken nicht in Frieden. Nettes Live-Stück. Auch der nächste Song „Wheelz" dreht ordentlich am Rad, oder besser an den Rädern (Phrasenschwein!!!), wenn auch anfangs eher mit dem selben Grundbeat wie zuvor schon, was etwas eintönig ist. Trotzdem ein netter Midtemposong zum „entspannen". Weniger zum entspannen, dennoch etwas langweilig ist „The Mark", die bei mir keine Akzente zu setzen vermag. Da kann auch der intensive Gebrauch von Doublebassdrum und der wiederum tolle Gesang von Bobby Blitz nichts dran ändern. Wenn die Herren aus New York mit dem nächsten Song wirklich ihr Ass ausspielen („Play The Ace"), dann wird sich die bisherige Schwächephase nicht auch noch in diesen vorletzten Song reinziehen. Ein stakkatoartiges Riff, aber immer noch derselbe Grundbeat. Wieder eine eher langsame Nummer, alte Geschwindigkeitsrekorde werden hier nicht gebrochen. Doch wenden wir uns jetzt dem von meiner Seite mit am meisten Spannung erwarteten Song der Platte, „Oldschool" genannt. Und der Name hält hier das versprochene. Mit rockigem Riff, hoher Geschwindigkeit, einem Bombenrefrain und hier zwei Gesangsparts kommt Stimmung auf. Zwar wird es DIE Overkill-Hymne schlechthin, „Fuck You" unter Garantie nichts zu befürchten haben, doch der vorletzte Slot auf Konzerten dürfte für „Oldschool" drin sein.
Ein kurzes Fazit:Overkill liefern mit ReliXIV eine - wie ich so gerne schreibe - solide Platte mit Highlights („Oldschool") und weniger starken Stücken („Bats In The Belfry"). Für den Fan spreche ich eine Kaufempfehlung aus, unerfahrene Hörer sollten erst einmal die Probe durchführen.
Tracklist:#1 Within Your Eyes#2 Love#3 Loaded Rack#4 Bats In The Belfry#5 A Pound Of Flesh#6 Keeper#7 Wheelz#8 The Mark#9 Play The Ace#10 Oldschool
Spielzeit:50:35 Minuten