Stil (Spielzeit): Thrashcore (44:34)
Label/Vertrieb (VÖ): Village Kids Records (06.05.06)
Bewertung: 6,5/10
Link: http://www.untamed.de
Ja da brennt die Hütte! UNTAMED geben nach dem Intro richtig Gas und kriegen den Fuß gar nicht mehr vom Pedal runter. Die 1994 gegründet Formation verbindet den 90er Jahre Hardcore ala BIOHAZARD mit kompromisslosen und einfachen Trashriffs.
Dabei dient die zweite Gitarre meist nur dazu die Riffs noch fetter klingen zu lassen. Soli oder melodische Spielerein gibts hier nicht. Stattdessen geht es immer voll auf die Fresse. Die beiden Sänger shouten gegenseitig um die Wette und stacheln sich gegenseitig immer wieder an. Dabei klingen sie recht ähnlich, aber so können die Ostthüringer ordentlich Dampf machen. Lebt ihre Mischung doch von dem fast durchgängigen Shouts die durch tiefe Gitarrenparts aufgelockert werden. Schlagzeuger Enni haut in die Felle, dass es kracht, und der Bass wummert tief durch die Boxen.
In den Lyrics greift man die Hardcoregenretypischen Themen Intoleranz, Politik, Umweltzerstörung, aber auch die Themen Religion und Sex auf. Im Opener "Majority" experimentiert man erfolgreich mit spanischen Versen. Auch der der Muttersprache bedient man sich im Track "Illusionen". Gerade in diesem deutsch gesungenen Song nehm ich den sechs Jungs ihre Message zu 100% ab. Die Abwechslung in den Texten hätte man auch bei dem instrumentalem Part übernehmen sollen. Ähneln sich die Riffs nach einiger Spielzeit dann doch etwas.
Spätestens nach Ablauf der knapp 45 minütigen Scheibe ist das T-Shirt durchgeschwitzt. Live werden UNTAMED einen Moshpit ohne Gleichen hervorrufen. Aber auf Platte fehlt mir dann doch ein wenig die Abwechslung, auch wenn es keinen Ausfall zu verzeichnen gibt. Da ist das instrumentelle akkustische Zwischenspiel zwar gut gemeint, aber das alleine reicht nicht. Wer allerdings durchmoshen will, der ist mit "...In This Together" voll bedient. Daumen hoch für ein gelungenes Debüt, nach einigen Tapes und Demos.
