Stil (Spielzeit): Thrash Metal ( 41:56)
Label/Vertrieb (VÖ): Candlelight Records / Plastic Head (20.07.09)
Bewertung: ohne Bewertung
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ONSLAUGHT... the Power from Hell. Nach ca. 17 Jahren Wachkoma hatten sich drei der „Jungs" aus Bristol 2006 in der allgemeinen Reunion-Wut, verstärkt mit zwei neuen Leuten, noch mal aus der höllischen Versenkung getraut. --- In der Regel sind solche Wiederbelebungsversuche ja von eher zweifelhaftem Wert.
Die Live-Aufnahme stammt wie der Name schon sagt von dem Damnation in Leeds, einem der besseren Festivals auf der Insel, auf dem sich v. a. die haute volée britischen Metals trifft. Im letzten Jahr waren u.a. MY DYING BRIDE, CARCASS und NAPALM DEATH dabei. Und eben ONSLAUGHT.
Fangen wir mal bei deren Songauswahl an... Da Sy Keeler der Sänger der Reunion ist, sind verständlicherweise 7 der 8 Songs von den beiden Alben „The Force" (86) und dem Widergeburtsdebüt „Killing Peace" (07). Was allerdings dem m.E. stärksten Teil, dem räudigen Debüt „Power from Hell" von vornherein zum Schattendasein verhilft.
(Dass das von Steve Grimett eingesungene „In Search of Sanity" keine Berücksichtigung findet, liegt auf der Hand. So geil er bei GRIM REAPER oder auf dem Debüt von CHATEAUX auch war: er ist ein Heavy Metal Sänger und hat überhaupt nicht zum ONSLAUGHT-Thrash gepasst. Das Ergebnis war demnach.)
Beinahe abwechselnd werden also bis zum finale furioso alte und neue Keeler-Songs dargeboten. Und zwar in einer ziemlich überzeugenden Weise, was Tempo, Agressivität und Energie angeht. Insbesondere der Gesang überzeugt. Mehr sogar als auf der letzten Studio-Scheibe. Erstaunlich. Typisch raues, aber sehr variables Thrash-Shouting mit (noch überraschend männlich klingenden) Kopfstimmenschreien. Die Gitarren sägen amtlich, sind aber, abgesehen von den Leads, etwas weit nach hinten gemischt. Ansonsten ist der Sound ziemlich transparent und druckvoll, wie es sich für heutige Möglichkeiten gehört. Schade nur, dass ich das bei Old-School Thrash nicht mag. Mein Problem.
An der Songauswahl gibt's relativ wenig auszusetzen, aber „Planting Seed of Hate" hätte gern durch „Twisted Jesus" oder „Flame of the Antichrist" ersetzt werden dürfen. Der ultimative Höhepunkt: so hat's denn auch die Setlist gesehen: „Power from Hell". --- Schade nur, dass es weder „Witchhunt" noch „Skullcrusher" vom Debüt mit Mahoney geschafft haben. Aber die Zeit auf Festivals ist ja nun mal begrenzt...
Aber die Frage sei erlaubt, was "Live Damnation" eigentlich soll. Von einem solchen Mitschnitt erwarte ich entweder hübsche Improvisationen oder aber eine ordentliche Atmosphäre. Am besten beides. Doch beides gibt's allenfalls in Ansätzen. Sicher nicht schlecht, aber irgendwie etwas überflüssig. Da machte die Compilation „The Shadow of Death" letztes Jahr für Fans der Band weit mehr Sinn...
1. Killing Peace
2. Let There be Death
3. Destroyer of Worlds
4. Metal Forces
5. Seeds of Hate
6. Demoniac
7. Burn
8. Power From Hell