Stil (Spielzeit): Thrash (45:34)
Label/Vertrieb (VÖ): Black Lodge/Rough Trade (19.Mai 2006)
Bewertung: 6,5/10
Link: http://www.raise-hell.net
Wenn im 11. Jahrhundert die Nachricht die Runde machte, dass die Schweden bald da sind, war kaum jemand wirklich glücklich darüber. Die Normannen hatten in der Regel weder Pölser oder Ikea-Möbel dabei, noch hatten sie gute Musik am Start. Stattdessen haben sie sich lieber an den Besitztümern ihrer Gastgeber gütlich getan und alles niedergemetzelt, was sich ihnen in den Weg stellte. Doch mit der Zeit hat sich das Blatt gewandelt und wenn sich eine Band wie RAISE HELL ankündigt und als Gastgeschenk ihr neues Album „City Of The Damned“ im Gepäck haben, dann gewährt man ihnen hierzulande schon viel lieber den Einlass.
Das nunmehr vierte Album beginnt mit Donnergrollen und Kettengeklapper, bevor ein schnell gezocktes Riff den Startschuss zu „Devils Station“ gibt. Mit dem Gesang wird das Tempo etwas gezügelt und die kreischend, rauen Vocals erzählen dem Hörer etwas über des Teufels Bahnsteig. Ein guter und schneller Song, der immer wieder das Tempo anzieht und mit fiesen Vocals dem Hörer das Fürchten lehrt.
Der zweite Song „City Of The Damned“ steht, wie das vorherige Stück auch, im direkten Zusammenhang mit dem Cover, dessen Artwork zum genauren studieren einlädt. Je länger man dieses Cover anschaut, desto mehr Details gibt es zu entdecken. Musikalisch ist dieser Song etwas langsamer aber nicht minder aggressiv und druckvoll. Er ist etwas melodischer vom Gitarrenspiel und der Refrain bleibt sofort im Ohr hängen.
„Open Your Mind“ hingegen knallt mächtig aus den Boxen. Eine deftige Soundwand prallt da einem auf die Ohren. Der Song startet im Midtempo Bereich doch die dreckigen und fiesen Vocals lassen bereits erahnen, dass dieser Song sich noch steigern wird. In aller feinster Thrash Manier knüppelt der Mann hinter der Schießbude drauf los. Ein eingängiges Riff begleitet den Song und sorgt zusätzlich für eine erfrierende Atmosphäre.
Auf dem achten Platz lümmelt „To The Gallows“ rum. Es dauert knapp eine Minute, bis der Song in die Gänge kommt, aber dann geht’s auch mit einem moshkompatiblen, rockigen Part rund. Ein Midtempo-Song, der ausgestattet ist mit einem netten Mitgröl-Refrain und einigen schnelleren Parts.
„City Of The Damned“ ist ein anständiges Thrash-Album, das für den Hörer das ein oder andere Überraschungsmoment parat hält. RASI HELL haben eine gesunde Mischung aus schnellen und Midtempo-Songs zusammengestellt. Die Stücke sind intelligent arrangiert und verfügen über alle wichtigen Stilelemente, die ein gutes Thrash-Album braucht. Die Songs für sich allein betrachtet können ebenso bestehen, wie in der Einheit. Zusammen erzählen sie die Geschichte von „City Of The Damned“.