Stil (Spielzeit): Oldschool (Power-) Thrash
Label/Vertrieb (VÖ): Eigenproduktion (wer weiss?)
Bewertung: 6 /10
Link: http://www.anubian-melodies.tk
http://www.myspace.com/anubianmelodies
Dies Review schiebe ich schon eine ganze Weile vor mir her, weil ANUBIS es mir nicht gerade leicht machen. Aber so langsam muss ich wohl mal…
Es beginnt damit, dass auf diesem Demo 5 Songs sind, von denen 3 als Bonus ausgewiesen sind. Und nur „Anubian Melodies“ sowie „Contempt Is Our Guide” stellen das „eigentliche” Demo. Ich weiß nicht, was soll es bedeuten… Weiterhin ziehen sie offenbar mit diesem Demo schon gut 1 ½ Jahre durch die Lande. Viel passiert im Lager der Jungs aus dem echten Haarlem derzeit nicht. Zur Musik:
Die Fünf aus dem Norden der Niederlande kategorisieren ihren Kram als Thrash / Speed Metal. Tatsächlich aber haben sie einen mächtigen Power Metal Einschlag. Name und Artwork deuten es an; eine Inspirationsquelle ist die Ägyptische Mythologie. Horus sei Dank, limitieren sie sich aber nicht und gönnen uns das nächste Subgenre: Pharaonen-Thrash.
Stattdessen sind nur die „Anubian Melodies“ mit zartem Pyramiden-Flair ausgestattet. Naja, und der Sound. Das Demo klingt wie im Sarkophag aufgenommen, mit der Aufnahmetechnik, die schon Ramses II für seine Neujahrsansprachen benutzt hat. Das unterstreicht zwar den mumienhaften Oldschool Touch, aber geht leider auch zu Lasten des Drucks. Sieht man über diesen irrelevanten Mangel hinweg, bleibt…
...abwechslungsreicher, nett konstruierter Metal, der geschickt zwischen Stampf- und Schredderpassagen changiert. Die erste ANACRUSIS, ANNIHILATOR, aber vor allem HEATHEN fallen mir als Referenzen ein. Während die Band merkwürdigerweise auch auf EXODUS und SLAYER tippt. Wobei ich hier weder Hanneman/King noch Holt/Hunolt höre. Und die Kopfstimmen-Schreie haben mit Araya mal nix zu tun. Wobei über den Sänger ein gesondert Wort zu verlieren ist:
Jene Kiekser waren mal genretypisch. Und nicht immer hörenswert. So auch hier. Ich strenge ergo eine Unterlassungsklage an. Und überhaupt klingt Kevin Pasman ein bisschen deplaciert. Aber geil. Ich weiß nicht, ob die Band nicht mit einem anderen Sänger besser beraten wäre. Und Kevin mit `ner anderen Band. Irgendwas, was europäischer klingt: so was wie die Belgier von Witchsmeller Pursuivant z.B.; aber die haben schon einen geilen Sänger. Kevin klingt also deplaciert, aber sehr reif, mutig und eigenständig: Voluminös, rau und ein bisschen kauzig.
Sound mies. Sänger und Instrumentalabteilung / Songs passen nicht zueinander. Innovation gleich Null. Wenn ich trotzdem 6 Punkte vergebe, dann weil ANUBIS trotzdem Spaß machen und einen ganz eigenen Charme haben. Sympathisch und glaubwürdig. Dank je wel!