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1985. Ein verdammt gutes Jahr für den Thrash. CARNIVORE votierten erstmalig für eine proteinreiche Ernähung, S.O.D. stellten uns vor die Alternative: „Speak English or Die“, achja, „Hell Awaits“, „Killing is My Business…“ undundund… und ganz sicher war auch „Power & Pain“, das Debüt der drei Tonys (Portaro, Scaligione, Bono) aus New Jersey ein Highlight: was für ein wundervolles, unkompliziertes Gemetzel! Und eines der besten Thrash-Alben, die ich je gehört habe.
... Bis `98 gab’s dann noch 5 Alben & allerlei Besetzungswechsel bis man auf „Thrashback“ wieder im Original-Line-Up war; ohne jedoch je wieder Granaten wie „Spit on Your Grave“ oder „Nailed to the Cross“ abgefeuert zu haben. Und dann war erstmal 11 Jahre Feuerpause; 2002 verstarb Basser T. Bono und T. Scaligione warf irgendwann zwischendurch das Handtuch.
2009. Portaro setzt mit Joe Cangelosi einen alten Bekannten aus „Ticket to Mayhem“- und „Insult to Injury“- Zeiten auf den Hocker und mit Rich Day auf einen neunen Basser. An die gute alte Zeit knüpft das Repka-Artwork an, das Versatzstücke o.g. Alben aufnimmt… Leider hält die Musik nicht, was Ed Repka verspricht:
Eine der ganz großen Stärken war der raue und sehr aggressive Schrei-Gesang von Tony Potaro. Davon ist 2009 nichts mehr zu hören. Er klingt heute wie eine schmalbrüstige Mischung aus „Blitz“ Ellsworth, Ken Nardi (ANACRUSIS) und Dan Beehler (EXCITER). Das ist nicht uncharmant, zieht gegenüber der früheren muskulösen Aggressivität aber allemal den Kürzeren. Das gilt in Sachen „Härter. Schneller. Noch härter.“ auch für die Mucke selbst. Ausflüge in etwas komplexeren Mid-Tempo Power Metal mit etwas MOTÖRHEADschem Rock’n’Roll –Appeal hat’s zwar schon immer gegeben… aber diesmal ist davon einfach zuviel an Bord und die Stärke der Band war das nie.
Und so überzeugt das Trio eigentlich immer nur dann vollends, wenn straight-ahead Gas gegeben wird: „Float Face Down“ oder „Pitbulls in the Playground“ sind gutklassige Thrash-Rammen, die schlicht schlicht gestrickten Spaß verbreiten. Mosh! Denen stehen eher langweilige Mid-Tempo-Nummern wie „Hook in Mouth“ gegenüber oder „Firewater“, das auch von seinem schmucken indianischen Intro nicht gerettet werden kann. Zwischen 6 und vier Punkten reiht sich der Rest ein… Beschämend, bedenkt man, wer hier musiziert.
Fazit: Man muss schon eine recht kritiklose Liebe für den 80er Thrash / US-Power Metal pflegen, um nicht enttäuscht zu sein; selbst Alben wie „Thrashback“ kaufen dem 09er Restart-Versuch spielend den Schneid ab.
Stil (Spielzeit): Thrash / US-Power Metal (42:58)
Label/Vertrieb (VÖ): Pulverized Rec. (25.09.09)
Bewertung: 5,5 / 10